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Kurbelwelle, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Kurbelwelle · Nominativ Plural: Kurbelwellen
Aussprache 
Worttrennung Kur-bel-wel-le
Wortzerlegung Kurbel Welle2
eWDG

Bedeutung

Technik mehrfach gekröpfte Welle, die durch Pleuelstangen in Umdrehung versetzt wird
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Kurbel · kurbeln · ankurbeln · Kurbelwelle
Kurbel f. ‘Hebel an einer Welle, Krummzapfen’, allgemeinsprachlich vor allem ‘mit einem Handgriff versehener einarmiger Hebel zum Erzeugen einer Drehbewegung’. Die zuerst als frühnhd. Körbel (16. Jh., vielleicht schon korbel, körbel ‘hamula’, 15. Jh.), vom 18. Jh. an in der heutigen Form bezeugte und seit dem 19. Jh. auf Grund der industriellen Entwicklung in vielfachen technischen Verwendungen gebräuchliche Bezeichnung ist mit dem bei Gerätenamen häufigen l-Suffix (s. auch Schaufel, Spindel) von einem noch bis ins 19. Jh. üblichen gleichbed. Kurbe f. (ahd. kurba, 9. Jh., mhd. kurbe ‘Winde am Ziehbrunnen’, frühnhd. korbe, kurbe ‘gebogener Handgriff, Kurbel’) abgeleitet. Dieses Substantiv beruht auf früher Entlehnung aus dem Galloroman. und setzt ein Femininum mit der Bedeutung ‘gebogener Gegenstand’ (vgl. afrz. corbe ‘krummer Ast’, 12. Jh., ‘Felge’, Anfang 14. Jh., frz. courbe ‘Kurve, Krummholz, Ableger des Weinstocks’) voraus, das seinerseits Substantivierung des in afrz. corp, corbe, frz. courbe ‘krumm, gebogen’ vorliegenden, auf vlat. *curbus, lat. curvus ‘krumm, gebogen, gewölbt’ (s. Kurve) zurückgehenden roman. Adjektivs ist. – kurbeln Vb. ‘durch Drehen einer Kurbel bewegen’ (19. Jh.), um 1930 speziell ‘Filmaufnahmen machen’. ankurbeln Vb. ‘durch Kurbeln in Gang setzen, zu drehen anfangen’ (Anfang 20. Jh.), besonders ‘den Motor eines Autos mit der Handkurbel starten’, wovon Übertragungen wie die Wirtschaft ankurbeln (um 1925). Kurbelwelle f. gekröpfte Welle, die die Bewegungen einer Kolbenmaschine in eine Kreisbewegung umwandelt (19. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Kurbelwelle‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kurbelwelle‹.

Bruch Dieselmotor Drehbewegung Drehzahl Getriebe Hubzapfen Kolben Kröpfung Lagerung Motors Nockenwelle Pleuel Stellung Stumpf Umdrehung Ventil Verbrennungsmotor Zylinderkopf drehend einteilig gegenläufig gegossen gekröpft gelagert geschmiedet gesenkgeschmiedet geändert hohl rollengelagert rotierend

Verwendungsbeispiele für ›Kurbelwelle‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

So etwas habe er noch nicht auf der Kurbelwelle gehabt. [Lochner, Rudolf: Gulle, Rammkeil und Muck. In: Flieger am Feind, Gütersloh: Bertelsmann 1934 [1934], S. 210]
Genau, um solche Fragen dreht sich die Kurbelwelle des Lebens. [Die Zeit, 22.04.2004, Nr. 18]
Die Kurbelwelle des Motors, so hieß es damals, sei nicht regelkonform. [Die Welt, 12.10.2002]
Vergleichbar ist das mit einem Auto ohne Fenster, Kurbelwelle und Reifen, das plötzlich fahren soll. [Die Zeit, 17.12.2013, Nr. 51]
Das hat mit Kurbelwelle und Pit Stop nichts zu tun. [Der Tagesspiegel, 17.12.2001]
Zitationshilfe
„Kurbelwelle“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Kurbelwelle>.

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