blauer Farbstoff der Lackmusflechte
Lackmus, das oder der
Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Lackmus · wird nur im Singular verwendet
Nebenform Lackmus · Substantiv (Maskulinum)
Aussprache
Worttrennung Lack-mus
Wortbildung
mit ›Lackmus‹ als Erstglied:
Lackmusflechte
· Lackmuspapier · Lackmustest · Lackmustinktur
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Lackmus · Lackmuspapier
Lackmus
n.
m.
als Indikator verwendeter,
aus Flechten gewonnener blauer Farbstoff.
In den älteren Formen
Legmoß,
Leckmoß
entlehnt (16. Jh.) aus
mnl.
le(e)cmoes
‘blauer Farbstoff’.
Das mnl. Kompositum ist gebildet aus dem Verb
mnl.
lecken
‘tropfen, rinnen’
(s.
lecken1)
und aus
mnl.
moes
‘Brei, gekochtes Gemüse’,
hier
‘Pflanzenteig’
(s.
Mus).
Man ließ aus den zu Mus zerstampften Flechten
(auch
Lackmusflechten
genannt)
den Farbstoff abtropfen.
Für den Übergang von
mnl.
le(e)cmoes
zu
nl.
lakmoes,
dem das Wort im Dt. seit 1700 folgt,
vermutet
Einfluß von
nl.
Nl.
382
lak
‘Lack’
(s.
Lack).
–
Lackmuspapier
n.
‘mit Lackmus getränktes Reagenzpapier’
(um 1800).
Verwendungsbeispiele für ›Lackmus‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Jetzt wird genau gegen Lackmus neutralisiert, mit einigen Gramm Natriumbikarbonat versetzt und ungeachtet des Niederschlags mit Benzol bei 200‑300 mm Druck 24 Stunden extrahiert.
[Sandermann, Wilhelm: Grundlagen der Chemie und chemischen Technologie des Holzes, Leipzig: Geest & Portig 1956, S. 418]
Im Anschluß an die letzte Alkohol‑ und Wasserwaschung wird so lange mit Alkohol weitergewaschen, bis der Rückstand neutral gegen Lackmus reagiert.
[Sandermann, Wilhelm: Grundlagen der Chemie und chemischen Technologie des Holzes, Leipzig: Geest & Portig 1956, S. 396]
Zitationshilfe
„Lackmus“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Lackmus>.
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