Lager
n.
‘Ort zum Liegen’,
ahd.
legar
(9. Jh.),
mhd.
leger
‘(Tier-, Kranken)lager, Grabstätte, Belagerung’,
asächs.
legar,
mnd.
lēger,
mnl.
lēgher,
nl.
leger,
aengl.
leger
‘Beilager, Bett, Grab’,
engl.
lair
‘Wildlager’,
anord.
legr
‘Grab, Beilager’,
schwed.
läger
‘Bett, Heerlager’,
got.
ligrs
‘Bett, Lager’
(
germ.
*legra-)
gehören (mit
germ.
ra-Suffix
bei gleicher Stammbildung,
aber unterschiedlichem Genus)
zu dem unter
liegen
(s. d.)
behandelten Verb.
Die alte Form
Leger,
Läger
begegnet bis ins 17. Jh.
Daneben tritt
Lager
seit dem 14. Jh. im
Omd. auf,
offenbar gefördert durch Anlehnung an
Lage
(s. d.).
Omd.
Lager,
von
Luther
bevorzugt,
setzt sich seit dem 16. Jh. allmählich durch.
Zu der Grundvorstellung
‘Liegestatt’
treten als dominierende Bedeutung im
Mhd.
‘Heerlager’,
seit dem
Frühnhd.
‘Rastort eines Fürsten mit seinem Gefolge’
(
Hoflager),
‘Aufbewahrungsraum für Waren’
(
Warenlager),
bergmannssprachlich
‘Vorkommen von Bodenschätzen’
(
Erzlager)
sowie im Bereich der Technik
‘Fläche, auf der ein Gegenstand aufliegt oder mit der er aufliegt’.
In der Gegenwart häufig
‘vorübergehende Unterkunftsmöglichkeit (in Baracken oder Zelten) für größere Menschenmassen’
(vgl.
Barackenlager,
Zeltlager,
so besonders auch in Zusammensetzungen wie
Ferien-,
Flüchtlings-,
Sammel-,
Trainingslager).
lagern
Vb.
‘für längere Zeit aufbewahren, auf Lager liegen’,
mhd.
legeren,
legern
‘liegen, (sich) in gehörige Stellung bringen’.
Lagerstatt
f.
‘Lager, Bett’,
mhd.
legerstat,
in fast allen Verwendungen des Bestimmungswortes,
in der Gegenwart besonders
‘Schlafstätte’.
Lagerstätte
f.
‘Vorkommen von Bodenschätzen’
(19. Jh.),
auch
‘Bett’
(17. Jh.).
belagern
Vb.
‘mit einem Heer(lager) umgeben’,
spätmhd.
belegern.
verlagern
Vb.
‘an einen anderen Ort bringen, anders lagern’,
frühnhd.
verlägern
(16. Jh.).