gehoben Lager, Schlafstätte
Lagerstatt, die
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Lager · lagern · Lagerstatt · Lagerstätte · belagern · verlagern
Lager
n.
‘Ort zum Liegen’,
ahd.
legar
(9. Jh.),
mhd.
leger
‘(Tier-, Kranken)lager, Grabstätte, Belagerung’,
asächs.
legar,
mnd.
lēger,
mnl.
lēgher,
nl.
leger,
aengl.
leger
‘Beilager, Bett, Grab’,
engl.
lair
‘Wildlager’,
anord.
legr
‘Grab, Beilager’,
schwed.
läger
‘Bett, Heerlager’,
got.
ligrs
‘Bett, Lager’
(germ.
*legra-)
gehören (mit germ.
ra-Suffix
bei gleicher Stammbildung,
aber unterschiedlichem Genus)
zu dem unter
liegen
(s. d.)
behandelten Verb.
Die alte Form
Leger,
Läger
begegnet bis ins 17. Jh.
Daneben tritt
Lager
seit dem 14. Jh. im Omd. auf,
offenbar gefördert durch Anlehnung an
Lage
(s. d.).
Omd.
Lager,
von
Luther
bevorzugt,
setzt sich seit dem 16. Jh. allmählich durch.
Zu der Grundvorstellung
‘Liegestatt’
treten als dominierende Bedeutung im Mhd.
‘Heerlager’,
seit dem Frühnhd.
‘Rastort eines Fürsten mit seinem Gefolge’
(Hoflager),
‘Aufbewahrungsraum für Waren’
(Warenlager),
bergmannssprachlich
‘Vorkommen von Bodenschätzen’
(Erzlager)
sowie im Bereich der Technik
‘Fläche, auf der ein Gegenstand aufliegt oder mit der er aufliegt’.
In der Gegenwart häufig
‘vorübergehende Unterkunftsmöglichkeit (in Baracken oder Zelten) für größere Menschenmassen’
(vgl.
Barackenlager,
Zeltlager,
so besonders auch in Zusammensetzungen wie
Ferien-,
Flüchtlings-,
Sammel-,
Trainingslager).
lagern
Vb.
‘für längere Zeit aufbewahren, auf Lager liegen’,
mhd.
legeren,
legern
‘liegen, (sich) in gehörige Stellung bringen’.
Lagerstatt
f.
‘Lager, Bett’,
mhd.
legerstat,
in fast allen Verwendungen des Bestimmungswortes,
in der Gegenwart besonders
‘Schlafstätte’.
Lagerstätte
f.
‘Vorkommen von Bodenschätzen’
(19. Jh.),
auch
‘Bett’
(17. Jh.).
belagern
Vb.
‘mit einem Heer(lager) umgeben’,
spätmhd.
belegern.
verlagern
Vb.
‘an einen anderen Ort bringen, anders lagern’,
frühnhd.
verlägern
(16. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
Bett
·
Bettstatt
·
Bettstelle
·
Lager
·
Nachtlager
·
Ruhelager
·
Schlafplatz
·
Schlafstatt
·
Schlafstelle
●
Nest
schweiz.
·
Falle
ugs.
·
Furzkiste
derb
·
Heia
ugs., Kindersprache
·
Heiabett
ugs., Kindersprache
·
Koje
ugs.
·
Lagerstatt
geh.
·
Miefkoje
ugs.
·
Pofe
ugs., rheinisch
Oberbegriffe |
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Lagerstatt‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Lagerstatt‹.
Verwendungsbeispiele für ›Lagerstatt‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Allerdings sei die Lagerstätte noch nicht vollständig erkundet, so dass auch ein längerer Betrieb möglich sei, hieß es.
[Die Zeit, 08.11.2013 (online)]
Die genaue Mischung hängt jedoch von der konkreten Lagerstätte ab.
[Die Zeit, 26.12.2011 (online)]
Dort kann er aushärten und dann ist die Lagerstätte wieder versiegelt.
[Die Zeit, 03.08.2010 (online)]
Schon jetzt kommt die Förderung aus den bekannten Lagerstätten nur noch schleppend voran.
[Die Zeit, 21.08.2008, Nr. 25]
Die liegt fest schlafend, die Arme überm Kopf verschlungen, auf ihrer Lagerstatt.
[Christ, Lena: Die Rumplhanni. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1917], S. 17534]
Zitationshilfe
„Lagerstatt“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Lagerstatt>.
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