Laus
f.
blut- oder pflanzensäftesaugendes Insekt,
ahd.
(9. Jh.),
mhd.
mnd.
aengl.
anord.
lūs,
mnl.
luus,
nl.
luis,
engl.
louse,
schwed.
lus
sind verwandt mit
korn.
low,
kymr.
lleuen
(Plur.
llau).
Man erschließt ein altes Nomen
ie.
*lūs,
Genitiv
*luu̯ós.
Stärkere Abweichungen von dieser Ausgangsform
(zumal im Anlaut und in den Suffixen),
die sich in anderen ie. Sprachen zeigen,
aind.
yū́kā,
Pali
ūkā-,
lit.
uteė͂,
aruss.
vъšь,
russ.
voš’
(
вошь),
lit.
(mit Reduplikation und Ablaut)
víevesa,
vievesà
‘Gänselaus’,
sind möglicherweise tabuierende Entstellungen,
eine Art Sprachzauber zur Abwehr des lästigen Ungeziefers.
Vgl.
Pfeifer
Tiernamen
18.
Geläufig in der Redensart
jmdm., sich eine Laus in den Pelz setzen
‘jmdm., sich Schwierigkeiten bereiten’,
älter
es ist nit not, das man leuß in ein belz werf, sie wachsen wol on das darin
(16. Jh.),
d. h.
‘man soll sich unnützes Tun ersparen’.
lausen
Vb.
‘die Läuse absuchen’,
spätmhd.
lūsen
(14. Jh.).
entlausen
Vb.
‘von Läusen befreien’
(Anfang 20. Jh.).
Lauser
m.
‘wer Läuse hat’
(15. Jh.),
dann
‘Geizhals, Knicker’
(16. Jh.);
im 20. Jh. gebräuchlich für älteres
Lausekerl
(18. Jh.),
Lausejunge
(19. Jh.);
vgl. auch
Lausbub
(s.
Bube).
lausig
Adj.
‘schäbig, schlecht, erbärmlich’,
mhd.
lūsec
‘voller Läuse’
(13. Jh.);
in jüngerer Umgangssprache vor allem steigernd im Sinne von
‘groß, sehr’
(
lausige Kälte,
lausig viel Geld).