Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Laut, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Laut(e)s · Nominativ Plural: Laute
Aussprache 
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eWDG

Bedeutungen

1.
kleinste klangliche Einheit der menschlichen Rede, die mit einem oder mehreren Buchstaben im Schriftbild dargestellt wird, Sprachlaut
Beispiele:
der Laut A
Sprachwissenschaftdentale, gutturale Laute
ein unbekannter Laut
heimatliche, vertraute, fremde, kurze, harte Laute
sie stieß unartikulierte, unverständliche, raue Laute aus
das System der Laute in einer Sprache
einen Laut bilden, hervorbringen, nachsprechen
Laute verbinden, aneinanderreihen
von einem Spiel mit Lauten, die meist völlig undeutsch waren, zum Beispiel dem dumpfen russischen O [ RennKindheit105]
2.
Geräusch, Ton
Beispiele:
ein Laut der Überraschung
ein klagender Laut
keinen Laut, nicht den leisesten Laut hören lassen
die Tür öffnete sich ohne Laut
der entfernte Laut einer Glocke
die Stimmen und Laute in Busch und Wald
Jägerspracheder Hund gibt Laut (= bellt)
Vormittage, an denen kein Laut sich regt [ KlepperSchatten135]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
laut1 · Laut · Lautsprecher · Lautverschiebung · Wortlaut · vorlaut · lauten · verlauten · verlautbaren · läuten · Geläut(e)
laut1 Adj. ‘weithin hörbar, geräuschvoll’, ahd. (h)lūt ‘vernehmlich, dröhnend, schallend, bekannt’ (8. Jh.), mhd. lūt ‘helltönend, hell für das Auge, klar, deutlich’, asächs. hlūd, mnd. lūt, mnl. luut, nl. luid, aengl. hlūd, engl. loud (germ. *hlūda-) führt wie aind. śrutá- ‘gehört, genannt, berühmt’, griech. klytós (κλυτός) ‘berühmt’, lat. inclutus ‘berühmt’ auf ein mit dem Suffix ie. -to- gebildetes Partizipialadjektiv, gehört jedoch zu einer anderen Ablautstufe der unten genannten Wurzel als die außergerm. Formen; vgl. die zugehörigen Verben aind. śṛṇṓti ‘hört, erfährt, merkt auf’, griech. klýein (κλύειν) ‘hören’, lat. cluēre ‘heißen’. Vergleichbar sind ferner die unter Leumund (s. d.) genannten Formen sowie got. hliuþ oder hliuþs ‘Stille’, anord. hljóð ‘Gehör, Schweigen, Laut, Ton’ sowie aslaw. slovo, russ. slóvo (слово) ‘Wort’, (ablautend) aslaw. slava, russ. sláva (слава) ‘Ruhm, Ehre’. Auszugehen ist von ie. *k̑lēu- ‘hören’, auch ‘wovon man viel hört, berühmt, Ruhm’. – Laut m. ‘Ton, (kaum wahrnehmbares) Geräusch’, ahd. (h)lūt m. ‘Schall, Klang’ (9. Jh.), mhd. lūt m., mnd. lūt m. n., mnl. luut m. n. ist wie ahd. (h)lūta f. ‘Ton, Geräusch, Stimme’ (10. Jh.), (h)lūtī f. ‘Lautstärke’ (8. Jh.) Abstraktbildung zum Adjektiv. Es bezeichnet das dem Ohr Hörbare, Wahrnehmbare, zum Unterschied vom Adj. seit frühnhd. Zeit ohne besondere Betonung der Lautstärke. Im Vergleich zu bedeutungsnahen Wörtern wie Ton und Klang insgesamt weniger gebräuchlich, dringt Laut im 18. Jh. als Ausdruck der Sprachwissenschaft im Sinne von ‘kleinstes akustisch-artikulatorisches Element’ schnell durch; vgl. die zahlreichen Bildungen und Zusammensetzungen wie Mitlaut (s. mit), Selbstlaut (s. selb), ferner Ablaut (s. d.), Umlaut (18. Jh.), Lautgesetz, Lautlehre, Verschlußlaut (19. Jh.). Lautsprecher m. Übersetzung (20. Jh.) von engl. loudspeaker. Lautverschiebung f. lautgesetzliche Veränderung von Konsonanten (J. Grimm 1822). Wortlaut m. ‘Klang des Wortes’ (17. Jh.), bald danach ‘wörtlicher Inhalt, wörtliche Wiedergabe eines Textes’. vorlaut Adj. vom Jagdhund ‘zu früh Laut gebend’ (16. Jh.), dann von Menschen, besonders Kindern, ‘ungefragt redend, naseweis’ (18. Jh.). lauten Vb. ‘einen bestimmten Wortlaut, Inhalt haben’, ahd. (h)lūtēn ‘ertönen, erschallen’ (8. Jh.), mhd. lūten ‘einen Laut von sich geben, ertönen, heißen, bedeuten’. Im Nhd. treten die zahlreichen alten Verwendungen zurück; in der Bedeutung ‘erklingen’ (von Glocken) wird lauten nach 1800 durch intransitives läuten abgelöst (s. unten). Seitdem nur noch übertragen: das Urteil lautet auf drei Jahre Gefängnis, der Befund lautet ungünstig. verlauten Vb. ‘bekanntwerden, verkünden’ (15. Jh.). verlautbaren Vb. ‘bekanntmachen, bekanntwerden’, mhd. verlūtbæren; zu mhd. lūtbære ‘laut, öffentlich’. läuten Vb. ‘ertönen lassen, erklingen’ (von Glocken), ahd. (h)lūten (8. Jh.), (h)liuten (9. Jh.) ‘läuten, schallen, tönen’, mhd. liuten, Faktitivum (germ. *hlūdjan) zum Adj. laut. Der Gebrauch ist im Nhd. weitgehend auf das Läuten der Glocken (intransitiv und transitiv) eingeschränkt; landschaftlich auch vom Ertönen der Türklingel und des Telefons. Geläut(e) n. ‘Glockenklang, mehrere aufeinander abgestimmte Glocken’, mhd. geliute n.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Laut · Lautäußerung · Ruf
Oberbegriffe
Unterbegriffe

Linguistik/Sprache
Laut · Phon · Sprachlaut
Unterbegriffe
  • Sonorant · Sonorlaut
  • Fonem · Phonem
  • Endrand · Koda · Silbenauslaut · Silbenende · Silbenkoda · Silbenschwanz
  • Approximant · Näherungslaut
  • Stoßlaut · Stoßton
Assoziationen
  • Lautdauer · Lautlänge

Geräusch · Laut · Mucks · Ton

Typische Verbindungen zu ›Laut‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Laut‹.

Leise Tal Zufluß artikuliert dringen dumpf erklingend erstickt gehören gehört gurgelnd guttural hervorgebracht hören klatschend konsonantisch out palatalisiert schluchzend spiegelberger stimmhaft stimmlos stöhnend unartikuliert vernehmbar vernehmen wimmernd zischend ächzend

Verwendungsbeispiele für ›Laut‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die dunklen Gänge sind leer, kein Laut tönt aus den Übungsräumen. [Süddeutsche Zeitung, 31.07.2003]
Aber dafür sind wir ganz unter uns, kein Laut stört die Idylle. [Süddeutsche Zeitung, 21.01.1997]
Es ist allerdings nicht ganz leicht, den störrischen Esel zu einem entsprechenden Laut zu verleiten. [Die Welt, 26.07.2000]
Mit diesem Laut sprechen sich die Tiere später gegenseitig an. [Der Tagesspiegel, 27.08.2000]
Ich sprach oben schon von der ersten Sprachwurzel, dem »Leben des Lautes«. [Gehlen, Arnold: Der Mensch, Berlin: Junker und Dünnhaupt 1940, S. 193]
Zitationshilfe
„Laut“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Laut>.

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