Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Lederer, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Lederers · Nominativ Plural: Lederer
Worttrennung Le-de-rer
Wortzerlegung Leder -er1
Duden, GWDS, 1999

Bedeutung

süddeutsch, österreichisch, veraltend Gerber
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Leder · Lederer · ledern
Leder n. ‘gegerbte Tierhaut’, ahd. ledar (um 1000; vgl. halsledar, 9. Jh.), mhd. leder, asächs. leðar, mnd. ledder, mnl. leder, nl. leder, leer, aengl. -leþer, engl. leather, anord. leðr, schwed. läder (germ. *leþra-) finden Entsprechungen in den kelt. Formen air. lethar, kymr. lledr, wobei unklar bleibt, ob das germ. Wort aus dem Kelt. entlehnt oder mit diesem verwandt ist. Da weitere Anknüpfungsversuche ungewiß sind, erwägt de Vries Nl. 387 Herkunft aus einer vorie. Substratsprache. Das Substantiv bezeichnet seit dem Mhd. auch unterschiedliche aus Leder gefertigte Gegenstände, u. a. die ‘Schwertscheide’ (hierzu vom Leder ziehen ‘jmdn. hart angreifen, sich hart äußern’), das ‘Sitzleder’ des Bergmanns (auch Arsch-, Bergleder) und seit 1. Hälfte 20. Jh. den ‘Fußball’. – Lederer m. ‘Gerber’, ahd. ledarāri, ledareri (Hs. 12. Jh.), mhd. lederære, lederer; im 17./18. Jh. durch Gerber verdrängt, doch noch mundartlich. ledern Adj. ‘aus Leder, zäh, langweilig’, ahd. lidirīn (9. Jh.), mhd. liderīn, lederīn, lidern, asächs. liðarīn, aengl. liþeren, leþeren, engl. leathern. Das auf Vokalharmonie zurückzuführende i der Stammsilbe in den älteren Sprachstufen hält sich literatursprachlich (besonders im Obd.) bis ins 17. Jh., wird jedoch von dem vom Md. ausgehenden ledern (ähnlich wie gülden durch golden) verdrängt.

Verwendungsbeispiele für ›Lederer‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Doch darf bei Lederer kein Manager zwei Fehler hintereinander machen, ohne gefeuert zu werden. [Süddeutsche Zeitung, 28.10.2000]
Doch jetzt scheint Lederer unter der erdrückenden Last roter Zahlen ernst zu machen. [Die Welt, 13.03.2002]
Lederer sieht sich aber auch hier auf einem guten Weg. [Süddeutsche Zeitung, 15.07.2000]
In diesen Tagen lief Lederer sozusagen in die Zielgerade ein. [Süddeutsche Zeitung, 03.03.1997]
Aber während sie noch zusammengepackt werden und ehe er noch bezahlen kann, wird dem armen Herrn Lederer schlecht. [Fallada, Hans: Wer einmal aus dem Blechnapf frißt – Bd. 2, Berlin u. a.: Aufbau-Verl. 1990 [1934], S. 210]
Zitationshilfe
„Lederer“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Lederer>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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