Berechtigung, Rechtfertigung
Legitimation, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Legitimation · Nominativ Plural: Legitimationen
Aussprache [legitimaˈtsi̯oːn]
Worttrennung Le-gi-ti-ma-ti-on
Wortzerlegung legitimieren -ation
Wortbildung
mit ›Legitimation‹ als Erstglied:
Legitimationsdruck
·
Legitimationskarte
·
Legitimationskrise
·
Legitimationsmuster
·
Legitimationspapier
· mit ›Legitimation‹ als Letztglied: Aktivlegitimation · Herrschaftslegitimation
· mit ›Legitimation‹ als Letztglied: Aktivlegitimation · Herrschaftslegitimation
Herkunft vgl. gleichbedeutend légitimationmfrz frz, legitimatiomlat
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
Ausweis, Berechtigungsausweis
Beispiel:
eine Legitimation vorzeigen, prüfen
3.
Jura Ehelichkeitserklärung eines unehelichen Kindes
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
legitim · illegitim · Legitimation · legitimieren · Legitimität
legitim
Adj.
‘rechts-, gesetzmäßig, gesetzlich zulässig, anerkannt’.
Lat.
lēgitimus
(zu
lat.
lēx
‘Gesetz’)
geht mit lat. Flexion
in dt. rechtssprachlichen Gebrauch ein
und dringt von dort aus in eingedeutschter Form
in die Allgemeinsprache (18. Jh.).
Dazu das Antonym
illegitim
Adj.
‘unrechtmäßig, gesetzlich nicht anerkannt’,
auch
‘unehelich’
(18. Jh.),
aus
lat.
illēgitimus
‘ungesetzlich, gesetzwidrig, unerlaubt’.
Legitimation
f.
‘Berechtigung, Beglaubigung, Ausweis’
(16. Jh.),
auch
‘Beglaubigungsdokument’
(18. Jh.,
für älteres
Legitimationsbrief,
17. Jh.)
und
‘rechtliche Anerkennung eines unehelichen Kindes’,
aus gleichbed.
mfrz.
frz.
légitimation,
mlat.
legitimatio.
legitimieren
Vb.
‘für legitim erklären, berechtigen, beglaubigen, rechtlich anerkennen’
(16. Jh.),
reflexiv
‘sich ausweisen’
(17. Jh.),
unter Einfluß von
mfrz.
frz.
légitimer
aus
mlat.
legitimare
‘rechtlich anerkennen’.
Legitimität
f.
‘Rechtmäßigkeit’
(Anfang 19. Jh.),
aus gleichbed.
frz.
légitimité,
in der speziellen Bedeutung
‘Gesetzlichkeit der Erb- und Thronfolge des angestammten Herrscherhauses’
durch
Talleyrand
auf dem Wiener Kongreß
(1814/15)
allgemein geworden;
mlat.
legitimitas
(Genitiv
legitimitatis)
‘Ehelichkeit’.
Thesaurus
Synonymgruppe
Synonymgruppe
Typische Verbindungen zu ›Legitimation‹ (berechnet)
Gewählte
Rettungsmaßnahme
ableiten
absprechen
bedürfen
beruhen
besitzen
beziehen
demokratisch
dienen
entbehren
entziehen
ethisch
fehlen
fehlend
herleiten
hinreichend
mangelnd
moralisch
nachträglich
politisch-moralisch
reichen
untergraben
unzweifelhaft
verleihen
verlieren
verschaffen
völkerrechtlich
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Legitimation‹.
Verwendungsbeispiele für ›Legitimation‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Immer wieder geht es um die theologische Legitimation der staatlichen T.
[Rendtorff, T.: Todesstrafe. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1962], S. 38108]
Der Kern der kriegerischen Sprache wird restauriert, die Legitimation kommt von außen.
[konkret, 1999]
Aber erstens kann dies nicht nur aus der Luft geschehen, und zweitens bedarf es dazu einer Legitimation.
[Die Zeit, 10.06.1999, Nr. 24]
Die kannte man natürlich schon, aber sie reichte offensichtlich zur Legitimation politischen Handelns nicht völlig aus.
[konkret, 2000 [1998]]
Ich kann nur weitermachen mit zureichender Legitimation, die habe ich nicht erreicht, also höre ich auf.
[Die Zeit, 26.09.1997, Nr. 40]
Zitationshilfe
„Legitimation“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Legitimation>.
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