Leinwand, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Leinwand · Nominativ Plural: Leinwände
Aussprache
Worttrennung Lein-wand
Wortbildung
mit ›Leinwand‹ als Erstglied:
Leinwandballen
· Leinwandbindung · Leinwandgröße · Leinwandheld
· mit ›Leinwand‹ als Letztglied: Breitleinwand · Filmleinwand · Großbildleinwand · Großleinwand · Kinoleinwand · Malerleinwand · Packleinwand · Rohleinwand · Rundumleinwand · Sackleinwand · Videoleinwand · Wachsleinwand · Wichsleinwand · Zeltleinwand
· mit ›Leinwand‹ als Letztglied: Breitleinwand · Filmleinwand · Großbildleinwand · Großleinwand · Kinoleinwand · Malerleinwand · Packleinwand · Rohleinwand · Rundumleinwand · Sackleinwand · Videoleinwand · Wachsleinwand · Wichsleinwand · Zeltleinwand
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
3.
große, weiße Fläche in einem Filmtheater, auf der der Film vorgeführt wird, Bildwand
Beispiele:
die flimmernde Leinwand des Kinos
vor der Leinwand sitzen
das Geschehen auf der Leinwand gebannt verfolgen
dieser Film wird in den nächsten Wochen über die Leinwand, Leinwände laufen
übertragen Film
Beispiele:
jmd. erscheint auf der Leinwand
Chaplin ist der König der Leinwand
jmdn. von der Leinwand kennen, auf der Leinwand sehen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Lein · leinen · Leinen · Linnen · Leinöl · Leinwand · Lein(e)weber
Lein m. ‘Leinpflanze, Flachs’, ahd. (9. Jh.), mhd. mnd. aengl. anord. līn ‘Flachs’ (auch ‘Leinen, leinenes Gewand’), asächs. līn ‘Leintuch’, nl. lijn, engl. (mundartlich) line, schwed. lin ‘Flachs’, got. lein ‘Leinwand’ (germ. *leina-) vergleicht sich außergerm. zunächst mit air. līn ‘Netz’ und alban. (geg.) lîn(ni) ‘Lein, Flachs’, die sämtlich aus lat. līnum ‘Lein, Flachs, Leinen, Leine’ entlehnt sein können. Daneben stehen mit kurzem Vokal griech. línon (λίνον) ‘Lein, Flachs, Leinwand, Bettlaken’, lit. lìnas ‘Flachsstengel, -pflanze’, lìnaĩ Plur. ‘Lein, Flachs’, aslaw. lьnъ ‘Lein’, lьněnъ ‘leinen, linnen’, russ. lën (лён) ‘Lein, Flachs’. Angesichts des hohen Alters des Flachsanbaus sind Lehnbeziehungen ungewiß. Vielleicht ist für alle Formen von ie. *lī̌no- ‘Lein, Flachs’ auszugehen, das freilich selbst aus einer nicht-ie. Sprache stammen könnte. – leinen Adj. ‘aus Flachs gewebt’, ahd. (8. Jh.), mhd. līnīn; dazu die Substantivierung Leinen n. ‘haltbares Gewebe aus Flachs, Leinentuch, Leinwand’ (16. Jh.). Linnen n. ‘Leinwand, Stoff aus Leinen’, im 18. Jh. über den westfälischen Leinwandhandel erfolgte Übernahme von nd. Linnen, mnd. linnen, Substantivierung von mnd. linnen Adj., mit Vokalkürzung gegenüber asächs. līnīn ‘leinen’. Leinöl n. ‘aus Leinsamen gepreßtes Öl’ (15. Jh.), vgl. mhd. līnsātöl. Leinwand f. älter Leinewand ‘Gewebe aus Flachs’, frühnhd. (vereinzelt) lingewand und (Luther) Linwand. Diese wohl aus dem Nd. (vgl. mnd. līn-, līne-, linne(n)-, lēnewant) stammende und zu mnd. want ‘Gewand, Tuch, Zeug’ (s. Gewand) gehörende Form wird im 17. Jh. sprachüblich und verdrängt älteres Leinwat (bis 17. Jh.), ahd. (11. Jh.), mhd. līnwāt, zu (im Nhd. ebenfalls untergegangenem) ahd. (8. Jh.), mhd. mnd. wāt ‘Kleidung, Kleidungsstück, Gewandstoff’, das wie asächs. wād, aengl. wǣd, engl. weed, anord. vāð ‘Gewebe, Zeug’, schwed. våd ‘(Tuch)bahn’ mit lit. ū̃dis ‘Gewebe’, áusti ‘weben’ sich an ie. *ā̌udh-, *u̯ē̌dh-, *ūdh-, eine Dentalerweiterung der Wurzel ie. *au̯-, *au̯ə- ‘flechten, weben’ (wozu unmittelbar aind. ṓtum ‘weben’), anschließen läßt. Nach heutigem Sprachempfinden wird das Grundwort von Leinwand als zu Wand gehörig empfunden, vgl. Leinwand für ‘Bildwand’. Lein(e)weber m. ‘Weber von Leinen’, mhd. līnweber, (md.) līnenweber.
Thesaurus
Synonymgruppe
Leinwand ·
Schirm ·
Wandschirm
Synonymgruppe
Leinwand ·
Reifengewebe
Synonymgruppe
Bildwand ·
Leinwand ·
Projektionswand
Oberbegriffe |
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Leinwand‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Leinwand‹.
Acrylfarbe
Beamer
Bildschirm
Fernsehschirm
Filmforum
Holz
Holztafel
Mattscheibe
Monitor
Papier
Pappe
Pinsel
Projektor
adaptieren
aufblasbar
aufgeschlitzt
aufgespannt
bemalt
dämonisch
geschlitzt
gigantisch
großformatig
grundiert
monochrom
riesig
schwimmend
ungrundiert
weisse
Ölfarbe
überdimensional
Verwendungsbeispiele für ›Leinwand‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Du läßt die fertig bezogene Leinwand so lange gespannt, bis sie völlig getrocknet ist.
[Braun, Anne u. Nell, Edith: Man muß sich nur zu helfen wissen, Leipzig: Verl. für die Frau 1971, S. 115]
Anna war schon im Bann des Geschehens auf der Leinwand.
[Kriegk, Otto: Der deutsche Film im Spiegel der Ufa, Berlin: Ufa-Buchverl. 1943, S. 379]
Es ist mir zu tot, zu leblos auf der glatten Leinwand.
[Neue deutsche Literatur, 1953, Nr. 2, Bd. 1]
Dabei steht er aber längst noch nicht genau vor der Leinwand.
[Die Zeit, 28.10.1999, Nr. 44]
Derzeit schicken sie sich an, die Leinwände der Welt zu erobern.
[Die Zeit, 09.05.1997, Nr. 20]
Zitationshilfe
„Leinwand“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Leinwand>.
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