Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Lexikografie, die

Alternative Schreibung Lexikographie
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Lexikografie · wird nur im Singular verwendet
Aussprache [lɛksikogʀaˈfiː]
Worttrennung Le-xi-ko-gra-fie ● Le-xi-ko-gra-phie
Wortzerlegung lexiko- -grafie
Rechtschreibregel § 32 (2)
Wortbildung  mit ›Lexikografie‹/›Lexikographie‹ als Erstglied: lexikografisch · lexikographisch  ·  mit ›Lexikografie‹/›Lexikographie‹ als Letztglied: Metalexikografie · Metalexikographie
Herkunft zu léxisgriech (λέξις) ‘Rede, Ausdrucksweise, Wort’ + -grafie ‘-beschreibung’
ZDL-Vollartikel

Bedeutung

wissenschaftliche, kulturelle Praxis, die die Erstellung bzw. Zusammenstellung von Nachschlagewerken und digitalen Informationssystemen, vor allem von Wörterbüchern und Lexika, zum Gegenstand hat
Beispiele:
Um die Pflege des deutschen Wortschatzes soll sich das »Zentrum für digitale Lexikographie der deutschen Sprache« kümmern, welches vor Kurzem seine Arbeit aufgenommen hat. In dem Projekt soll ein digitales Informationssystem entwickelt werden, das den deutschen Wortschatz und seine Veränderungen umfassend beschreibt. [Saarbrücker Zeitung, 30.01.2019]
Nichts geht mehr ohne Digitalisierung. Davon ist auch die Lexikografie nicht ausgenommen. Wie sich Technik in der Lexikografie für die Recherche, das Verfassen und die Analyse von Wörterbüchern nutzen lässt, erklärt Sarah Ogilvie von der Stanford University in einem englischsprachigen Vortrag […]. Darüber hinaus wird sie zeigen, wie sich durch digitale Tools und Methoden immer wieder neue Fragestellungen und neues Wissen in der Lexikografie und der Lexikologie ergeben. [Lexicography and Digital Humanities, 02.06.2017, aufgerufen am 01.09.2020]
Das Handwerk des Lexikografen bleibt […] auch in der digitalen Lexikografie unverändert. Aber einige Grundsätze der traditionellen Lexikografie werden obsolet. Den Telegrammstil der gedruckten Nachschlagewerke braucht es nicht mehr, da es keine Platzbeschränkung mehr gibt. [Neue Zürcher Zeitung, 14.09.2014]
Sein Nachschlagewerk [das »Papias Vocabulista« des italienischen Lexikografen Papias] gilt als das erste »moderne« Wörterbuch. Es entstand um 1050, 700 Jahre vor dem Wörterbuch von Samuel Johnson, dem vor allem im angelsächsischen Raum nachgesagt wird, die professionelle Lexikografie erst begründet zu haben. [Die Welt, 04.12.2012]
Die Lexikografie ist eine langsame Wissenschaft an einem sich schnell verändernden Objekt [der Sprache]. [Der Tagesspiegel, 29.11.2012]
Er erhält die Ehrung für seine Verdienste um die italienische Sprachwissenschaft, besonders für seine Arbeit auf dem Gebiet der Lexikografie, die sich mit dem Erstellen von Wörterbüchern befasst. [Saarbrücker Zeitung, 21.12.2004]
Tatsächlich besteht die hohe Kunst der Lexikographie darin, Informationen umfassend und verständlich zugleich darzustellen. [C’t, 1998, Nr. 15]
Jacob Grimms Arbeiten auf dem Gebiet der deutschen Grammatik, der Sprachgeschichte und Lexikographie, wie sie im »Deutschen Wörterbuch« Niederschlag fanden, machten ihn schon zu Lebzeiten in der gelehrten Welt bekannt. [Neues Deutschland, 02.02.1985]

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Zu diesem Artikel finden Sie weitere Informationen in unserem Blog:
Der Zettel – und was er für die Geschichte der Lexikografie bedeutet
Der Zettel – und was er für die Geschichte der Lexikografie bedeutet (Titelbild Blogbeitrag)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Lexikon · lexikalisch · Lexikograph · Lexikographie · Lexem
Lexikon n. ‘(meist alphabetisch) geordnetes Nachschlagewerk allgemeiner oder fachlicher Art, Wörterbuch’, gelehrte Entlehnung (17. Jh.) von spätgriech. lexikón, eigentlich lexikón biblíon (λεξικὸν βιβλίον) ‘Wörterbuch’, dem substantivierten Neutrum des von griech. léxis (λέξις) ‘Rede, Ausdrucksweise, Wort’ abgeleiteten Adjektivs lexikós (λεξικός) ‘ein Wort, eine Redensart betreffend’, zu griech. légein (λέγειν) ‘auflesen, sammeln, sagen, sprechen, vortragen, vorlesen’ (vgl. lat. legere, s. Legion). Die dt. Entsprechung Wörterbuch (s. Wort) kommt um die gleiche Zeitauf wie Lexikon. – lexikalisch Adj. ‘das Wörterbuch betreffend, zum Wörterbuch, Wortschatz gehörig’ (18. Jh.). Lexikograph m. ‘Verfasser, Bearbeiter eines Wörterbuchs, Lexikons’, aus gleichbed. spätgriech. lexikográphos (λεξικογράφος); dazu Lexikographie f. ‘(Wissenschaft von der) Zusammenstellung und Abfassung eines Wörterbuchs, Lexikons’ (beide 17. Jh.), s. -graph, -graphie. Lexem n. ‘kleinstes sprachliches Zeichen, Wortschatzelement, lexikalische Einheit’, gelehrte Bildung (Martinet, 1963) zu griech. léxis (s. oben).

Thesaurus

Linguistik/Sprache
Synonymgruppe
Lexikografie · Lexikographie
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Lexikographie‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Lexikographie‹.

Zitationshilfe
„Lexikografie“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Lexikografie>.

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