Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Lieferung, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Lieferung · Nominativ Plural: Lieferungen
Aussprache 
Worttrennung Lie-fe-rung
Wortzerlegung liefern -ung
eWDG

Bedeutungen

1.
das Liefern einer bestellten oder bereits gekauften Ware an einen vereinbarten Ort
Beispiele:
die sofortige, pünktliche, termingemäße, vertragsgerechte, verspätete Lieferung
die Lieferung der bestellten Ware erfolgt per Nachnahme
die Ware ist bei Lieferung zu bezahlen
2.
das Gelieferte, die gelieferte Ware
Beispiele:
die Lieferung beanstanden, zurücksenden
die Lieferung entsprach in der Qualität nicht den Wünschen des Käufers
die neue Lieferung kommt morgen
3.
Heft, das Teil eines nach und nach erscheinenden Buches ist, Faszikel
Beispiele:
jährlich sollen fünf Lieferungen des Werkes erscheinen
das Werk erscheint in Lieferungen
kürzlich erschien die 30. Lieferung des Wörterbuches
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

liefern · abliefern · Ablieferung · ausliefern · Auslieferung · überliefern · Überlieferung · Lieferant · Lieferung
liefern Vb. ‘bestellte Ware an einen vereinbarten Ort bringen, zustellen, produzieren, erzeugen’. Aus der hanseatischen Kaufmannssprache wird li(e)vern (um 1400), li(e)bern, li(e)fern (15. Jh.) ins Hd. aufgenommen. Vorauf geht mnd. (Mitte 14. Jh.), mnl. lēveren ‘liefern’, das aus gleichbed. afrz. livrer (dazu s. Livree) entlehnt ist. Zugrunde liegt lat. līberāre ‘frei-, losmachen, befreien’ (zu lat. līber ‘frei’), mlat. auch ‘(fort)schicken’ sowie ‘geben, aushändigen, ausliefern, leisten, spenden’. – abliefern Vb. ‘abgeben, pflichtgemäß überreichen, aushändigen’; Ablieferung f. (beide 17. Jh.). ausliefern Vb. ‘Waren zum Verkauf ausgeben, verteilen, jmdn. der zuständigen Gerichtsbarkeit übergeben’; Auslieferung f. (beide 17. Jh.). überliefern Vb. ‘an spätere Generationen mündlich oder schriftlich weitergeben’ (18. Jh.), älter (heute selten) ‘in jmds. Gewalt übergeben, ausliefern, preisgeben’ (15. Jh.); Überlieferung f. ‘das aus der Vergangenheit Überlieferte, von früher her Erhaltene, überkommener Brauch, Tradition’ (18. Jh.), älter (heute selten) ‘Übergabe, Auslieferung’ (16. Jh.). Lieferant m. ‘wer anderen Waren liefert’ (17. Jh.); die mit der Endung bestimmter aus dem Lat., Frz. oder anderen roman. Sprachen stammender Wörter (vgl. die älteren kaufmännischen Ausdrücke Negoziant ‘Kaufmann’, Partizipant ‘Teilhaber’, Trafikant ‘Handelsmann’) versehene Bildung zu liefern setzt sich gegen gleichaltriges Lieferer (Stieler 1691) durch. Lieferung f. ‘das Liefern einer bestellten Ware, die gelieferte Ware’ (Anfang 16. Jh.), dann auch ‘Teil eines nach und nach erscheinenden Buches, Heft, Faszikel’.

Thesaurus

Synonymgruppe
Anlieferung · Auslieferung · Belieferung · Lieferung · Sendung · Zustellung · Überbringung  ●  Fuhre ugs. · Rutsche ugs., salopp
Assoziationen
Ökonomie
Synonymgruppe
Lieferung · Partie · Posten  ●  Charge franz. · Konvolut geh., bildungssprachlich · Los fachspr. · Lot fachspr. · Schwung ugs.
Assoziationen
Synonymgruppe
Lieferung · Sendung · Versandgut · Warensendung  ●  (versandte) Ware Hauptform · Frachtgut fachspr. · Post ugs. · Postgut fachspr.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Lieferung‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Lieferung‹.

Verwendungsbeispiele für ›Lieferung‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Meist erfolgt die Lieferung im Juli, aber auch schon im Juni. [Meyerhoff, Grete: Kleine Imkerschule, Berlin: Deutscher Landwirtschaftsverl. VEB 1981 [1970], S. 57]
Freilich, sollte der Schutz auch für Lieferungen von auswärts nach dem geschützten Gebiete gelten? [Goldfriedrich, Johann: Geschichte des Deutschen Buchhandels vom Beginn der Fremdherrschaft bis zur Reform des Börsenvereins im neuen Deutschen Reiche. In: Lehmstedt, Mark (Hg.) Geschichte des deutschen Buchwesens, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1913], S. 8320]
Da inzwischen der erste Band in vier Lieferungen abgeschlossen vorliegt, kann dieser als Einheit gewürdigt werden. [Jahresberichte für deutsche Geschichte, 1934, S. 94]
Denn bis zur Lieferung der Ware vergehen häufig mehrere Monate. [Die Zeit, 18.11.1999, Nr. 47]
Das Problem ist die bilaterale Unterstützung, die direkte Lieferung von Regierung zu Regierung. [Die Zeit, 09.05.1997, Nr. 20]
Zitationshilfe
„Lieferung“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Lieferung>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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