Linde
f.
Laubbaum,
ahd.
linta
(9. Jh.),
mhd.
linde,
linte,
mnd.
linde,
mnl.
linde,
lende,
nl.
linde,
asächs.
lindia,
aengl.
lind(e)
(auch
‘Schild’),
engl.
linden
‘Linde’,
anord.
lind
‘Linde, Schild, Speer (aus Lindenholz)’,
schwed.
lind.
Dazu vgl. auch
nhd.
(mundartlich)
Lind
‘Bast’,
mnd.
lint
‘flaches Band’,
anord.
lindi
‘Gürtel (aus Lindenbast)’.
Außergerm. sind verwandt
lit.
lentà
‘Brett, Tafel, Platte’
(wohl aus Lindenholz),
russ.
(landschaftlich)
lut,
lut’
(
лут,
луть)
‘Bast, Lindenrinde’,
(älter)
lut’ë
(
лутьё)
‘zum Abschälen tauglicher junger Lindenwald’,
poln.
(landschaftlich)
lęt
‘Gerte’.
Geht man davon aus,
daß die Linde nach ihrem weichen Holz oder biegsamen Bast
(früher von Lindenästen und -stämmen als Bindematerial gewonnen)
benannt ist,
kann der Name mit
↗
lind
(s. d.)
verbunden
und an
ie.
*lent-
‘biegsam, nachgebend’
angeschlossen werden.
S. auch wahrscheinlich mit
↗
Linde
verwandtes
↗
Geländer.
Lindenbaum
m.
(16. Jh.).
Lindenblatt
n.
mhd.
lindenblat.