politische Gesinnung, deren Kern die Ablehnung der kapitalistischen Wirtschaftsweise¹ und des staatlichen Gewaltmonopols ist; auf dieser Gesinnung beruhende politische Strömung
Unterbegriff von Radikalismus, siehe auch Linksextremismus
Beispiele:
Andere 68er erschraken vor den menschenverachtenden Konsequenzen des
Terrorismus von Andreas Baader, Ulrike Meinhof und anderen und wandten sich
vom Linksradikalismus ab. [Der Spiegel, 28.10.1996]
Die Statistik zeigt, dass im
Linksradikalismus vor allem Delikte wie
Brandstiftung und Widerstand gegen die Staatsgewalt dominieren. [Süddeutsche Zeitung, 03.07.2019]
Während Rechtsradikalismus zu Rassenwahn und Massenvernichtung
führte, führte bislang Linksradikalismus zur
grausamen Verfolgung Andersdenkender und auch zu Massenvernichtung. [Die Welt, 31.08.2017]
Die Erscheinungsformen des Linksradikalismus
werden von Helms gewiß richtig beschrieben: Übertragung der Guerilla‑ und
Volkskriegstheorien der Dritten Welt auf die Gesellschaft der
Bundesrepublik; Verleugnung des Klassen‑Antagonismus zugunsten einer Theorie
der Verweigerung der Deklassierten; Projektion psychologischer Konflikte des
Intellektuellen in die Gesellschaft; abstrakter Antikapitalismus, der die
konkreten Widersprüche der kapitalistischen Gesellschaft ausspart;
schließlich die Behauptung, der Hauptkonflikt sei der zwischen Mensch und
Staat, in dem der eigentliche Gegner menschlicher Befreiung gesehen wird. [Der Spiegel, 16.02.1970]
Linksradikalismus und Rechtsradikalismus sind
[…] psychologisch begründete politische
Haltungen. […] Die Extreme sind aus dem Fächer der
organisierten politischen Meinung nie ganz und nie für ewig zu
verbannen. [Die Zeit, 11.11.1966]