locken2
Vb.
‘durch Gebärden und Rufe zum Näherkommen auffordern’
(besonders Tiere),
‘durch Versprechungen zu etw. veranlassen, verführen’.
Mit expressiver Konsonantendoppelung gebildetes
ahd.
lockōn
(8. Jh.),
mhd.
mnd.
locken
‘an-, verlocken, durch Lockspeise, -ruf veranlassen, näher zu kommen’,
mnl.
locken,
nl.
lokken,
aengl.
loccian,
anord.
lokka,
schwed.
locka
sowie das
jan-Verb
ahd.
lucken
(um 1000;
vgl.
gilucken,
10. Jh.,
und
irlucken
‘auffordern’,
8. Jh.),
mhd.
lücken,
lucken
‘locken, verlocken, täuschen’
und nicht geminiertes,
einfache Tenuis voraussetzendes
ahd.
lohhōn
‘streicheln, liebkosen, fürsorgen’
(8. Jh.)
sind wohl wie
lit.
lūgóti
‘bitten’
mit den unter
↗
lügen
(s. d.)
angegebenen Formen an
ie.
*leugh-
‘lügen’
anzuschließen.
Vielleicht handelt es sich ursprünglich um ein Wort der Jägersprache?
Lockvogel
m.
‘gefangener oder künstlicher Vogel zum Anlocken anderer Vögel’,
oft bildlich von Personen,
die andere zu bestimmten Handlungen verleiten sollen
(Anfang 16. Jh.).