Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Lunge, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Lunge · Nominativ Plural: Lungen
Aussprache 
Worttrennung Lun-ge
Mehrwortausdrücke  grüne Lunge
eWDG

Bedeutung

Atmungsorgan des Menschen und der höheren Tiere
Beispiele:
eine gesunde, gute, starke, angegriffene, schwache Lunge
seine Lunge ist gefährdet
sie ist schwach auf der Lunge
umgangssprachlichjmd. hat es auf der Lunge (= ist lungenkrank)
umgangssprachlichjmd. raucht auf Lunge (= zieht den Zigarettenrauch tief ein)
er hat eine gute Lunge (= kann laut schreien)
aus voller Lunge (= laut) schreien, singen
umgangssprachlichschone deine Lunge! (= sprich nicht so viel!)
saloppsich [Dativ] die Lunge ausschreien, aus dem Halse, aus dem Leibe schreien (= sehr laut schreien)
Medizindie eiserne Lunge (= Apparat für langdauernde künstliche Atmung)
bildlich die grünen Lungen der StadtParks und Wälder innerhalb oder in der Umgebung der Großstädte
Beispiel:
Die kleinste Grünanlage inmitten der Häuser ist ein Stück grüne Lunge [ Tageszeitung1963]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Lunge f. ‘Atmungsorgan’, ahd. lungun(na) Plur. (8. Jh.), lunga (10./11. Jh.), mhd. mnd. lunge, asächs. lungannia, mnl. longhe, nl. long, aengl. lungen, engl. lung ‘Lungenflügel’, lungs (Plur.) ‘Lunge’, anord. lunga, meist lungu (Plur.), schwed. lunga führt als Substantivierung ‘die Leichte’ (die als Organ von Schlachttieren nach dem Schlachten im Wasser oben schwimmt) auf die nasalierte schwundstufige Wurzelform ie. *lṇgu̯h-, hochstufig *lengu̯h- ‘leicht in Bewegung und Gewicht’ der unter leicht (s. d.) genannten Wurzel.

Thesaurus

Anatomie
Synonymgruppe
Lunge  ●  Beuschel  ugs., österr.
Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Lunge‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Lunge‹.

Verwendungsbeispiele für ›Lunge‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Im letzteren Fall werden nur einzelne Teile der Lunge befallen. [Oheim, Gertrud: Das praktische Haushaltsbuch, Gütersloh: Bertelsmann 1967 [1954], S. 406]
Seidige Luft, an der ich irgendwann sterben würde, blies mir die Lungen auf. [Riedel, Susanne: Eine Frau aus Amerika, Berlin: Berlin Verlag 2003, S. 20]
Da gibt es keinen toten Raum wie in den Lungen. [Frisch, Karl von: Du und das Leben, Berlin: Verlag d. Druckhauses Tempelhof 1947 [1947], S. 95]
Vielleicht macht sich das nach fünf Jahren in meiner Lunge bemerkbar. [Der Spiegel, 02.11.1987]
Draußen brennt die Welt und dir zerreißt es die Lunge. [konkret, 1989]
Zitationshilfe
„Lunge“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Lunge>.

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