Mühle, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Mühle · Nominativ Plural: Mühlen
Aussprache
Worttrennung Müh-le
Wortbildung
mit ›Mühle‹ als Erstglied:
Mühlbach
· Mühlenbau · Mühlenbauer · Mühlenbesitzer · Mühlenflügel · Mühlenrad · Mühlenwerk · Mühlgerinne · Mühlgraben · Mühlkanal · Mühlknappe · Mühlrad · Mühlrechen · Mühlstein · Mühlwehr · Mühlwerk
· mit ›Mühle‹ als Letztglied: Altweibermühle · Bockmühle · Dampfmühle · Eiermühle · Gebetsmühle · Getreidemühle · Gewürzmühle · Gletschermühle · Graupenmühle · Grützmühle · Hammermühle · Handmühle · Kaffeemühle · Klapsmühle · Knochenmühle · Kornmühle · Kugelmühle · Lohmühle · Mahlmühle · Mandelmühle · Mohnmühle · Mokkamühle · Nervenmühle · Papiermühle · Pfeffermühle · Propagandamühle · Pulvermühle · Schlagmühle · Schneidemühle · Schrotmühle · Schrottmühle · Segelmühle · Sägemühle · Tretmühle · Walkmühle · Walzenmühle · Wassermühle · Windmühle · Zementmühle · Ölmühle
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Mehrwortausdrücke
Wasser auf jmds. Mühle ·
Wasser auf jmds. Mühlen
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
a)
durch Motorkraft oder Wasser, Wind betriebene Anlage zum Mahlen
Beispiele:
die Mühle mahlt das Getreide zu Mehl
eine Mühle mit Wasserantrieb, Windantrieb
Es klappert die Mühle am rauschenden Bach, klipp, klapp [Volkslied]
die Mühle steht still
b)
von der Hand oder elektrisch betriebenes Gerät zum Mahlen, besonders von Kaffee
Beispiele:
Kaffee, Mohn, Mandeln mit der Mühle mahlen, durch die Mühle drehen
eine elektrische Mühle
2.
Gebäude von 1
Beispiele:
die Mühle steht auf dem Berg, im Tal
das Getreide zur Mühle bringen
3.
4.
Gruppierung von 2 oder 4 Partnern, die sich bei den Händen, Handgelenken fassen und sich dann im Kreise drehen
5.
salopp Mundwerk
Beispiel:
ihre Mühle steht selten still
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Mühle · Mühlrad · Tretmühle · Windmühle · Zwickmühle
Mühle f. ‘Mahlanlage für Getreide’, ahd. mulī, mulīn (10. Jh.), mhd. mül, müle, asächs. muli, mnd. mȫle, mnl. mōlen(e), nl. molen, afries. mol(e)ne, monle, moune, aengl. mylen, engl. mill ist entlehnt aus spätlat. molīna (bzw. für das Aengl. auch molīnum) ‘Wassermühle’, aus lat. mola ‘Mühlstein, Mühle’, einer Ableitung von lat. molere ‘mahlen’ (verwandt mit mahlen, s. d.). Die mit Wasserkraft betriebene Mühle der Römer verdrängt die alte Handmühle der Germanen sowie deren Bezeichnung ahd. quirn(a) (9. Jh.), mhd. kürn(e) ‘Mühle, Mühlstein’, asächs. quern, aengl. cweorn(e), engl. quern, anord. kvern, got. -quaírnus (n-Ableitungen zur Wurzel ie. *gu̯er(ə)- ‘schwer’). Als Bezeichnung eines Brettspiels begegnet Mühle seit dem 17. Jh., ein bereits in der Antike bekanntes Spiel (lat. mola ‘Mühlstein’, s. oben) fortsetzend. Vielleicht weil die Spielsteine des Gegners durch die Mühle genannte Spielfigur gleichsam zerrieben werden? S. unten Zwickmühle). – Mühlrad n. ‘durch Wasserkraft betriebenes Rad der Mühle’, mhd. mülrat. Tretmühle f. ‘mit Querleisten versehenes Maschinenrad, das ein Mensch oder Tier von Leiste zu Leiste steigend durch sein Körpergewicht in Bewegung hält’, spätmhd. tretemüle. Seit dem 19. Jh. Bezeichnung für eine aufreibende, gleichförmige Tätigkeit. Windmühle f. ‘durch Wind betriebene Mühle’, spätmhd. wintmül. Zwickmühle f. ‘Stellung der Steine im Mühlespiel, bei der man mit einem Zug die eine Mühle schließen und eine andere eröffnen kann’ (17. Jh.). Das erste Glied des Kompositums entwickelt sich wohl aus zwie ‘zwei’ unter Einfluß von gleichbed. Fickmühle zu Zwickmühle. Anfangs (15. Jh.) bezeichnet Fickmühle, Zwickmühle ‘zwei Möglichkeiten (die je nach Lage genutzt werden), einen doppelten Ausweg’ (auch damals schon von einem Spiel ausgehend?). Vom Gegenspieler her gesehen, erscheint das als ‘ausweglose Situation’. In dieser Verwendung ist Zwickmühle üblich in Redewendungen wie in der Zwickmühle stecken ‘keinen Ausweg wissen’ (17. Jh.), in die Zwickmühle geraten ‘in eine ausweglose Situation geraten’ (Anfang 20. Jh.).
Typische Verbindungen zu ›Mühle‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Mühle‹.
Bannmühle
Brettsäge
Bürokratie
Erdholländer
Galerieholländer
Getreidemühle
Hammerwerk
Holländerwindmühle
Justiz
Mahlmühle
Mühlenanlage
Schmiede
Säge
Sägerei
Sägewerk
Wassermühle
Windmühle
Wirtshaus
Ziegelei
Zwangsmühle
belmer
britzer
hollageer
lechtinger
mahlen
mahlend
nackt
rügenwaldeer
Ölmühle
Verwendungsbeispiele für ›Mühle‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Einige dieser Mühlen, die bei uns arbeiten, sehen Sie hier.
[o. A.: Heumann-Heilmittel, o. O.: [1936], S. 12]
Den Weg zurück zur Mühle hätte sie nicht mehr gefunden.
[Pressler, Mirjam: Malka Mai, Weinheim Basel: Beltz & Gelberg 2001, S. 107]
Jeder hat seinen Sack zur Mühle zu tragen: durch etwas zu leiden, eine Last auf sich zu nehmen.
[Röhrich, Lutz: Sack. In: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten [Elektronische Ressource], Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1994], S. 8772]
Solange ich ein Kind war, kam mir die Mühle riesengroß vor.
[konkret, 1993]
Doch ausgerechnet dort mahlen die Mühlen der Veränderung besonders langsam.
[Die Zeit, 10.06.2013, Nr. 22]
Zitationshilfe
„Mühle“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/M%C3%BChle#1>.
Mühle, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Mühle · Nominativ Plural: Mühlen
Aussprache
Worttrennung Müh-le
Wortbildung
mit ›Mühle‹ als Erstglied:
Mühlespiel
·
mit ›Mühle‹ als Letztglied:
Zwickmühle
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
Brettspiel mit zweimal 9 Steinen, bei dem jeder der beiden Spieler versucht, jeweils drei seiner Steine auf eine Linie zu bringen
Grammatik: nur im Singular, ohne Artikel
Beispiel:
Mühle spielen
2.
drei auf dieselbe Linie gebrachte Steine bei 1, wodurch der Spieler berechtigt ist, dem Gegner einen Stein wegzunehmen
Beispiel:
seine Mühle öffnen, schließen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Mühle · Mühlrad · Tretmühle · Windmühle · Zwickmühle
Mühle f. ‘Mahlanlage für Getreide’, ahd. mulī, mulīn (10. Jh.), mhd. mül, müle, asächs. muli, mnd. mȫle, mnl. mōlen(e), nl. molen, afries. mol(e)ne, monle, moune, aengl. mylen, engl. mill ist entlehnt aus spätlat. molīna (bzw. für das Aengl. auch molīnum) ‘Wassermühle’, aus lat. mola ‘Mühlstein, Mühle’, einer Ableitung von lat. molere ‘mahlen’ (verwandt mit mahlen, s. d.). Die mit Wasserkraft betriebene Mühle der Römer verdrängt die alte Handmühle der Germanen sowie deren Bezeichnung ahd. quirn(a) (9. Jh.), mhd. kürn(e) ‘Mühle, Mühlstein’, asächs. quern, aengl. cweorn(e), engl. quern, anord. kvern, got. -quaírnus (n-Ableitungen zur Wurzel ie. *gu̯er(ə)- ‘schwer’). Als Bezeichnung eines Brettspiels begegnet Mühle seit dem 17. Jh., ein bereits in der Antike bekanntes Spiel (lat. mola ‘Mühlstein’, s. oben) fortsetzend. Vielleicht weil die Spielsteine des Gegners durch die Mühle genannte Spielfigur gleichsam zerrieben werden? S. unten Zwickmühle). – Mühlrad n. ‘durch Wasserkraft betriebenes Rad der Mühle’, mhd. mülrat. Tretmühle f. ‘mit Querleisten versehenes Maschinenrad, das ein Mensch oder Tier von Leiste zu Leiste steigend durch sein Körpergewicht in Bewegung hält’, spätmhd. tretemüle. Seit dem 19. Jh. Bezeichnung für eine aufreibende, gleichförmige Tätigkeit. Windmühle f. ‘durch Wind betriebene Mühle’, spätmhd. wintmül. Zwickmühle f. ‘Stellung der Steine im Mühlespiel, bei der man mit einem Zug die eine Mühle schließen und eine andere eröffnen kann’ (17. Jh.). Das erste Glied des Kompositums entwickelt sich wohl aus zwie ‘zwei’ unter Einfluß von gleichbed. Fickmühle zu Zwickmühle. Anfangs (15. Jh.) bezeichnet Fickmühle, Zwickmühle ‘zwei Möglichkeiten (die je nach Lage genutzt werden), einen doppelten Ausweg’ (auch damals schon von einem Spiel ausgehend?). Vom Gegenspieler her gesehen, erscheint das als ‘ausweglose Situation’. In dieser Verwendung ist Zwickmühle üblich in Redewendungen wie in der Zwickmühle stecken ‘keinen Ausweg wissen’ (17. Jh.), in die Zwickmühle geraten ‘in eine ausweglose Situation geraten’ (Anfang 20. Jh.).
Typische Verbindungen zu ›Mühle‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Mühle‹.
Bannmühle
Brettsäge
Bürokratie
Erdholländer
Galerieholländer
Getreidemühle
Hammerwerk
Holländerwindmühle
Justiz
Mahlmühle
Mühlenanlage
Schmiede
Säge
Sägerei
Sägewerk
Wassermühle
Windmühle
Wirtshaus
Ziegelei
Zwangsmühle
belmer
britzer
hollageer
lechtinger
mahlen
mahlend
nackt
rügenwaldeer
Ölmühle
Verwendungsbeispiele für ›Mühle‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Einige dieser Mühlen, die bei uns arbeiten, sehen Sie hier.
[o. A.: Heumann-Heilmittel, o. O.: [1936], S. 12]
Den Weg zurück zur Mühle hätte sie nicht mehr gefunden.
[Pressler, Mirjam: Malka Mai, Weinheim Basel: Beltz & Gelberg 2001, S. 107]
Jeder hat seinen Sack zur Mühle zu tragen: durch etwas zu leiden, eine Last auf sich zu nehmen.
[Röhrich, Lutz: Sack. In: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten [Elektronische Ressource], Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1994], S. 8772]
Solange ich ein Kind war, kam mir die Mühle riesengroß vor.
[konkret, 1993]
Doch ausgerechnet dort mahlen die Mühlen der Veränderung besonders langsam.
[Die Zeit, 10.06.2013, Nr. 22]
Zitationshilfe
„Mühle“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/M%C3%BChle#2>.
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