umgangssprachlich, abwertend jmd., der (skrupellos) etw. zustande bringt, der jmdn. zu etw. anstiftet
Macher, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Machers · Nominativ Plural: Macher
Aussprache
Worttrennung Ma-cher
Wortbildung
mit ›Macher‹ als Erstglied:
Macherin
·
Macherlohn
·
mit ›Macher‹ als Letztglied:
Hauptmacher
·
Obermacher
·
mit ›Macher‹ als Binnenglied:
Hausmacherart
·
Hausmacherkost
·
Hausmacherleinen
·
Hausmacherwurst
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
machen · abmachen · aufmachen · ausmachen · Machenschaft · Mache · Macher · Macherlohn · Machwerk · vermachen · Vermächtnis
machen
Vb.
‘tun, erzeugen, hervorbringen, ausführen, gestalten, verursachen, bewirken, ergeben’.
Das nur im Westgerm. vertretene Verb
ahd.
mahhōn
(8. Jh.),
mhd.
machen,
asächs.
makon,
macian,
mnd.
māken,
aengl.
macian,
engl.
to make,
mnl.
nl.
maken,
afries.
makia
(germ.
*makōn)
ist verwandt mit
griech.
magḗnai
(μαγῆναι),
dem Aorist Pass. von
mássein,
att.
máttein
(μάσσειν,
μάττειν)
‘kneten, zubereiten’,
magís
(μαγίς)
‘geknetete Masse, Kuchen’,
bret.
meza
‘kneten’,
aslaw.
mazati,
russ.
mázat’
(мазать)
‘bestreichen, beschmieren, salben’,
aslaw.
maslo
‘Öl, Salbe’,
russ.
máslo
(масло)
‘Butter, Öl’.
Diesen liegt eine Wurzel
ie.
*mag̑-
‘kneten, drücken, streichen’
zugrunde;
das Germ. setzt dabei eine spezielle Anwendung im Bereich des Lehmbaus
‘kneten, formen, zusammenfügen’
voraus.
Noch im Ahd. ist die Verwendung des Verbs im Sinne von
‘zusammenfügen, -bringen’,
dann
‘verfertigen’
deutlich erkennbar.
Über
‘bewirken, zuwege bringen’
entwickelt sich der weite, verallgemeinerte Gebrauch.
abmachen
Vb.
‘loslösen, erledigen, vereinbaren’
(15. Jh.).
aufmachen
Vb.
‘öffnen, eröffnen, ausstaffieren’,
reflexiv
‘losgehen, aufbrechen’,
mhd.
ūfmachen,
auch
‘errichten, bauen’.
ausmachen
Vb.
‘auslöschen, verabreden, entdecken, ergeben’,
mhd.
ūʒmachen
‘vollenden, hervortreten lassen, putzen’,
reflexiv
‘losgehen’.
Machenschaft
f.
häufig im Plur.
‘üble Praktik, Handlungs- oder Verfahrensweise, Intrige’
(18. Jh.),
schweiz.
‘Vergleich, Kontrakt’
(Mitte 18. Jh.).
Mache
f.
‘Tätigkeit, Arbeit’,
auch
‘Täuschung, Vorgeben von Wichtigkeit’;
vgl.
(nur in Zusammensetzungen)
ahd.
-mahha
(11. Jh.),
mhd.
-mache
‘das Tun, Hervorbringen’;
in der Mache haben
‘in Arbeit haben, mit etw. beschäftigt sein’
(17. Jh.).
Macher
m.
‘wer etw. macht, Hersteller’,
heute auch
‘rühriger, aktiver Mensch’,
ahd.
mahhāri
‘Urheber, Vermittler’
(10./11. Jh.),
reich bezeugt in Zusammensetzungen
(seit 9. Jh.),
mhd.
macher,
mecher
‘Bewirker, Schöpfer’
mnd.
maker,
mnl.
makere,
mekere,
afries.
mekere.
Macherlohn
m.
‘Bezahlung, die der Verfertiger einer handwerklichen Arbeit erhält’
(16. Jh.).
Machwerk
n.
‘schlechte, untaugliche Arbeit’
(18. Jh.).
vermachen
Vb.
‘hinterlassen, übereignen’,
mhd.
vermachen
‘zertrümmern, verderben, bekräftigen, festmachen, einschließen, schenken, übergeben’;
Vermächtnis
n.
‘Testament, Hinterlassenschaft’
(16. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
(der) Nimmermüde
·
Machertyp
·
Tatmensch
●
Macher
Hauptform
·
Mann der Tat
männl.
·
immer am Ball (sein)
fig.
·
Aktivling
ugs.
·
Energiebolzen
ugs.
·
Nicht quatschen. Machen!
ugs., Spruch
·
Powerfrau
ugs., weibl.,
Jargon,
Hauptform
·
nicht viele Worte machen
ugs.
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
...gestalter
·
Auslöser
·
Gestalter
·
Initiator
·
Urheber
·
Verantwortlicher
·
Verursacher
●
Initiant
schweiz.
·
Vater
fig.
·
...macher
ugs.
·
Architekt
geh., fig.
·
Hauptmatador
ugs., fig.
·
Macher
ugs.
Oberbegriffe |
|
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Macher‹ (berechnet)
App
Burgfestspiel
Hertha-wunder
Image
Mohammed-schmähvideo
Programmkino
Ruf
Schmähvideo
Schülerzeitung
Sommermärchen
Web-enzyklopädie
Wehrmachtsausstellung
ausdenken
cottbuser
erhoffen
gedenken
hemdsärmelig
hoffen
inszenieren
nimmermüde
pragmatisch
profilieren
präsentieren
quick
rührig
schneidig
umtriebig
versprechen
wirtschaftsfreundlich
zupackend
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Macher‹.
Verwendungsbeispiele für ›Macher‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Überhaupt scheint es die Musik den Machern angetan zu haben.
[C't, 2001, Nr. 7]
Allein Policen zu verkaufen reicht den Machern aber nicht mehr.
[Die Zeit, 04.03.1999, Nr. 10]
In der Öffentlichkeit reagierte der allseits beliebte "Macher" bisher zögerlich bis gar nicht.
[Der Spiegel, 16.01.1989]
Man mochte sich noch nicht einmal die Frage stellen: Meinen die Macher das ernst?
[Die Zeit, 08.11.2013, Nr. 44]
Die »Macher« könnten sich beleidigt zurückziehen und die Menschheit dem völligen Elend eines »arbeitgeberlosen« Zustands überlassen.
[Kurz, Robert: Schwarzbuch Kapitalismus, Frankfurt a. M.: Eichborn 1999, S. 71]
Zitationshilfe
„Macher“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Macher>.
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