Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Mandel, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Mandel · Nominativ Plural: Mandeln
Aussprache 
Worttrennung Man-del (computergeneriert)
Wortbildung  mit ›Mandel‹ als Erstglied: Mandelauge · Mandelbaum · Mandelcreme · Mandelcrème · Mandelentzündung · Mandelgebäck · Mandelkern · Mandelkleie · Mandelkuchen · Mandelmilch · Mandelmühle · Mandeloperation · Mandelschale · Mandelschokolade · Mandelseife · Mandelöl · mandelförmig
 ·  mit ›Mandel‹ als Letztglied: Bittermandel · Gaumenmandel · Knackmandel · Krachmandel · Rachenmandel · Salzmandel · Zungenmandel
eWDG

Bedeutungen

1.
Frucht des Mandelbaumes, besonders der in der harten Schale befindliche Kern
Beispiele:
bittere, süße, gebrannte Mandeln
Mandeln knacken, schälen, hacken, reiben
Mandeln essen
Mandeln werden zur Herstellung von Marzipan verwendet
2.
mandelförmiges Organ, das beiderseits in den Nischen des hinteren Gaumens und im Rachen liegt und zur Abwehr einer Infektion dient
Grammatik: meist im Plural
Beispiele:
seine Mandeln sind gerötet, geschwollen, entzündet
die Mandeln kappen, herausnehmen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Mandel1 f. Name für die Frucht des Mandelbaumes, ahd. (um 1000), asächs. mandala, mhd. mnd. mandel ist entlehnt aus spätlat. amandula, einer vielleicht volksetymologischen Umbildung (in Anlehnung an lat. amandus ‘lieblich’ und mandere ‘kauen’?) von lat. amygdala, griech. amygdálē (ἀμυγδάλη) ‘Mandel’, einem Fremdwort unbekannter Herkunft. Vgl. auch ahd. mandalboum (9. Jh.), mhd. mandelboum, frühnhd. mandelbaum. Übertragung auf die einem Mandelkern ähnlichen menschlichen Organe in Gaumen und Rachen erfolgt im 16. Jh. (wie zuvor im Mlat.).

Typische Verbindungen zu ›Mandel‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Mandel‹.

Verwendungsbeispiele für ›Mandel‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sogar Mandeln lassen sich trotz ihrer dicken Schale bequem mit ihm spalten. [o. A.: Knacker, Presser und Crasher. In: Bild der Wissenschaft auf CD-ROM, Stuttgart: Dt. Verl.-Anst. 1998 [1997]]
Mandeln sind, wie man ebenfalls weiß, in eine dünne braune Haut gehüllt, unter der sich der eigentliche Kern befindet. [Die Zeit, 06.04.2005, Nr. 15]
In den Mandeln der widerstandsfähigeren Lämmer fanden sie das veränderte Eiweiß dagegen nicht. [Süddeutsche Zeitung, 27.06.1996]
Erst habe er ihm die Mandeln rausgenommen, dann einige Monate über dessen Auto verhandelt. [Die Welt, 27.04.1999]
Hierzu bestreut man den Pudding mit geschälten und gehobelten Mandeln und serviert die Soße extra. [Schwarz, Peter-Paul (Hg.), Gepflegte Gastlichkeit, Wiesbaden: Falken-Verl. Sicker 1967, S. 66]
Zitationshilfe
„Mandel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Mandel#1>.

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Mandel · Nominativ Plural: Mandel(n)
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Worttrennung Man-del (computergeneriert)
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Bedeutung

veraltend
1.
Maßeinheit bei Mengenangabe   15 oder 16 Stück
Grammatik: Plural bei Maßangabe
Beispiele:
einige, vier Mandel, Mandeln Eier
Wetten, daß ich eine Mandel Eier allein aufessen kann? [ Ch. WolfGeteilter Himmel73]
2.
in bestimmter Ordnung zum Trocknen aufgestellte Garben, Stiege, Hocke, Puppe
Beispiel:
Erbärmlich das Getreide; in winzigen Mandeln stand es da, dünn im Stroh […] [ ViebigWeiberdorf66]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Mandel2 f. (bis ins 17. Jh. auch m.) altes Mengenmaß von 15 (oder 16) Stück. Auszugehen ist mit Teuchert Sprachreste 232 ff. von mnl. mandele ‘Garbenstand’, auch ‘15 oder 16 Bund Stroh’ (nl. mandel ‘10 bis 12 Garben’), auf nl. Gebiet auch latinisiert zu mlat. mandala (Mitte 13. Jh.). Das Wort dringt danach ostwärts (vgl. mnd. md. mandel, 15. Jh.), gelangt mit niederländischen Siedlern bis in die Mark Brandenburg und verbreitet sich im nordd. und md. Gebiet. Fernzuhalten ist südd. (besonders bair.) Manndl, Mannl n. ‘3 bis 10 ringförmig aufgestellte Garben’, das vielmehr als Deminutivum von Mann (s. d.) zu erklären ist. Krogmann in: ZfdPh 65 (1940) 26 f. sieht in Mandel eine Bildung mit dem Suffix ie. -tlo-, -tlā, so daß sich kelt. *manatlo- in korn. manal ‘Garbe’ heranziehen läßt, Weiterbildung eines alten heteroklitischen r/n-Stammes, der resthaft vorliegt in lat. manus ‘Hand’, griech. márē (μάρη) ‘Hand’. Ausgangsform ist ie. *mər (Genitiv *mənés) ‘Hand’, zu deren Erweiterung ie. *mṇt- ahd. munt ‘Hand, Schutz’ (um 800), nhd. Vormund (s. d.) gehört.

Typische Verbindungen zu ›Mandel‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Mandel‹.

Zitationshilfe
„Mandel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Mandel#2>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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