Mark1
f.
‘Grenze, Grenzland, Randgebiet’,
ahd.
marka
‘Grenze, Ende, Grenzland, Zeichen’
(8./9. Jh.),
marc
‘Abgrenzung, Bestimmung’
(9. Jh.),
‘Zeichen, Beweis’
(11. Jh.),
‘Ziel, Grenze’
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
marke,
mark,
march,
auch
‘Gau, Bezirk, Gesamteigentum einer Gemeinde an Grund und Boden, Wald’,
asächs.
marka,
mnd.
mnl.
marke,
nl.
mark,
aengl.
(
angl.)
merc,
(
westsächs.)
mearc,
engl.
mark
‘Grenze’,
anord.
mǫrk
‘Wald, Grenzland’,
schwed.
mark
‘Landstück, Erde’,
got.
marka
‘Grenze’
(
germ.
*markō)
führen mit
lat.
margo
‘Rand, Grenze’
und den unter
↗
Bruch1,
↗
Bruch2
(s. d.)
angeführten
kelt. Formen auf
ie.
*mereg̑-,
*morg̑-
bzw.
*mrō̌g̑-
‘Rand, Grenze’
(wozu auch
↗
Mark2,
↗
Marke,
↗
merken,
s. d.).
Die Bedeutung
‘Rand, Grenze’
entwickelt sich über
‘Grenzland’
zu
‘abgegrenztes Gebiet, Bezirk’.
Aus der alten Bedeutung
‘Grenzland’
erklären sich Bezeichnungen wie
Mark Brandenburg,
Mark Meißen
(ursprünglich
‘Grenzgebiet’
gegen die Slawen),
während sonst aus dem
Slaw. entlehntes
↗
Grenze
(s. d.)
vorgedrungen ist.
Aus dem
Germ. entlehnt ist
afrz.
frz.
marche
‘Grenze, Grenzland’
(s.
↗
Markise).
Markgraf
m.
(in feudalistischer Zeit)
‘Verwalter, Richter eines Grenzlandes’,
ahd.
marcgrāvo
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
marcgrāve.
Markstein
m.
‘wichtiger, hervorragender Punkt’,
ahd.
(10./11. Jh.),
mhd.
marcstein
‘Grenzstein’.
Markscheide
f.
‘Grenze, Grenzlinie (einer Bergbaugrube)’,
mhd.
marcscheide
‘Bestimmung der Grenze, der abgegrenzte Raum’;
Markscheider
m.
‘bergbaulicher Vermessungsingenieur’,
mhd.
marcscheider
‘Beamter, der die Berge vermißt und die Grenzen der Berge und Stollen absteckt’
(14. Jh.);
Markscheidekunst
f.
(16. Jh.).