Gans (1), die für das Festtagsessen am Martinstag gemästet, geschlachtet, küchenfertig ausgenommen zum Verkauf angeboten wird
Kollokationen:
als Akkusativobjekt: eine Martinsgans mästen, schlachten; eine Martinsgans [zum Verkauf] anbieten
mit Adjektivattribut: frische, gefrorene Martinsgans
Beispiele:
Doch viele Tierschutzorganisationen warnen vor dem traditionellen Einkauf, denn oft kommt der Tierschutz zu kurz. 80 % der in Deutschland gekauften Martinsgänse kommen aus der Massentierhaltung. [Blog der HAK Mürzzuschlag, 07.11.2014, aufgerufen am 14.09.2018]
Die Bauern befürchten, dass die Vogelgrippe‑Angst ihnen das Geschäft mit Martinsgänsen, Weihnachtsenten und anderen Festbraten verhageln könnte. [Berliner Zeitung, 21.10.2005]
Der Brauch von der Martinsgans geht auf eine Überlieferung über Sankt Martin zurück, dessen Fest im November gefeiert wird. Martin teilte seinen Mantel mit einem Bettler und sollte später gegen seinen Willen Bischof von Tours werden. Er versteckte sich in einem Gänsestall und wurde von den Tieren – laut Legende – durch lautes Schnattern verraten. [Der Tagesspiegel, 10.11.2002]
Sie [die Hühner] sind ähnlich desolat dran wie die Martinsgänse, denen auch regelmäßig Jahr für Jahr zu Gottes Ehren der Hals umgedreht wird. [Die Zeit, 24.03.1989]
vergleichend Und Staschko schlug vor, ihn zu mästen wie eine Martinsgans, »weil er Speck auf die Rippen braucht und mehr Fleisch an den Hintern, damit er nicht aussieht wie eine Krautscheuche!« [Preußler, Otfried: Krabat. Stuttgart: Thienemann [o. J.] [1995] [1971], S. 161]