Medaille, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Medaille · Nominativ Plural: Medaillen
Aussprache [meˈdaljə]
Worttrennung Me-dail-le
Wortbildung
mit ›Medaille‹ als Erstglied:
Medaillenchance
· Medaillengewinn · Medaillengewinner · Medaillengewinnerin · Medaillenkunst · Medaillensammlung · Medaillensegen · Medaillenspiegel · Medailleur · medaillenverdächtig · medaillieren
· mit ›Medaille‹ als Letztglied: Bronzemedaille · Erinnerungsmedaille · Friedensmedaille · Gedenkmedaille · Goldmedaille · Leibnizmedaille · Lessingmedaille · Olympiamedaille · Rettungsmedaille · Silbermedaille · Tapferkeitsmedaille · Verdienstmedaille · Wandermedaille
· mit ›Medaille‹ als Letztglied: Bronzemedaille · Erinnerungsmedaille · Friedensmedaille · Gedenkmedaille · Goldmedaille · Leibnizmedaille · Lessingmedaille · Olympiamedaille · Rettungsmedaille · Silbermedaille · Tapferkeitsmedaille · Verdienstmedaille · Wandermedaille
Mehrwortausdrücke
Kehrseite der Medaille ·
zwei Seiten derselben Medaille ·
zwei Seiten einer Medaille
Herkunft aus gleichbedeutend médaillefrz < gleichbedeutend medagliaital
eWDG
Bedeutung
Münze ohne Geldwert mit einer figürlichen Darstellung oder Inschrift, die zur Auszeichnung oder zum Gedenken an etw., jmdn. geprägt worden ist
Beispiele:
der Sieger erhält eine goldene, silberne Medaille
jmdm. eine Medaille (für etw.) verleihen
jmdn. mit einer Medaille auszeichnen
DDRdie Medaille für ausgezeichnete Leistungen
übertragen
Beispiel:
die Kehrseite der Medaille (= die unangenehme Seite einer Sache)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Medaille · Medaillon
Medaille f. ‘künstlerisch gestaltete, zum Gedenken an eine Person oder ein Ereignis geprägte bzw. als Auszeichnung verliehene Münze ohne Geldwert’. Auf ital. medaglia ‘florentinische Kupfermünze, antike Münze’, dann (16. Jh.) ‘Schau-, Gedenkmünze’ beruht die Entlehnung frz. médaille ‘italienische Goldmünze’ (Ende 15. Jh.), ‘Schau-, Gedenkmünze’ (16. Jh.). Dieses frz. Substantiv wird in der 1. Hälfte des 16. Jhs. ins Dt. übernommen, wo es zunächst in Nachahmung der frz. Aussprache als Medeie (vorwiegend im Plur., auch Medoien), gegen Ende des 16. Jhs., vielleicht unter Einfluß der ital. Form (vgl. Medaglie 1563), als Medalie erscheint; im 17. Jh. erfolgt die Angleichung an das frz. Schriftbild. Ital. medaglia weist wie die Entsprechungen afrz. meaille, maaille, afrz. frz. maille, aprov. mealha, mezalha, span. meaja ‘kleine Münze, meist im Wert eines halben Denar’ auf eine Vorstufe *medalia; vgl. mlat. medal(l)ia, medal(l)a ‘Münze im Wert eines halben Denar’, woraus früh entlehntes ahd. medilla (9. Jh.), spätmhd. medele, melle (letzteres kontrahiert oder nach afrz. maille) ‘kleine Münze, Heller’. Die Erklärung der erschlossenen vorroman. Form ist strittig. In ihr wird einmal eine dissimilatorische Umbildung von mediālia, Neutr. Plur. von spätlat. mediālis ‘mitten’ gesehen (, vgl. FEW 6, 1, 571 ff., und ), wobei die semantische Entwicklung von ‘in der Mitte befindlich’ zu ‘halb’ nur auf Grund der roman. Bedeutung ‘halber Denar’ vermutet und nicht (wie z. B. bei lat. 3, 313 f.medius) im Lat. selbst beobachtet werden kann; zum anderen wird sie (seit ) auf ein von lat. metallum ‘Metall, Bergwerk’ (s. Metall) abgeleitetes vlat. *metalleus ‘aus Metall’ (etwa in *monēta metallea ‘Metallmünze’) zurückgeführt, das nach im Galloroman. eingetretenem Wandel des -t- in -d- von dort aus in die übrigen roman. Sprachen (und ins Mlat.) gelangt sein könnte (vgl. ). – ²588 f. Medaillon n. ‘ein Bild oder Andenken enthaltender runder oder ovaler Schmuckanhänger, rundes oder ovales Bildnisrelief, gebratene runde Fleischscheibe’. Ital. medaglione ‘große Schaumünze, rundes oder ovales Relief’ (mit dem Augmentativsuffix -one abgeleitet von ital. medaglia, s. oben) wird als médaillon ins Frz. entlehnt und trifft hier wahrscheinlich auf ein eigenständig gebildetes frz. médaillon ‘Schmuckanhänger, Kapsel’ (Deminutivum von frz. médaille, s. oben), mit dem es zusammenfällt. Aus dem Frz. kommt das Substantiv Anfang des 18. Jhs. ins Dt., wo es zuerst nur für ‘große Schaumünze’, seit der Wende zum 19. Jh. im Sinne von ‘rundes oder ovales Bildnis, Bildkapsel’ gebraucht wird. Die Übertragung ‘gebratene runde Fleischscheibe’ gehört erst dem 20. Jh. an.
Thesaurus
Oberbegriffe |
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Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Synonymgruppe
Gedenkmünze ·
Medaille
Oberbegriffe |
Sport
Synonymgruppe
Ehrenabzeichen ·
Medaille ●
Edelmetall ugs.
Oberbegriffe |
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Typische Verbindungen zu ›Medaille‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Medaille‹.
Diplom
Ehrendiplom
Finalplatz
Gedenkmünze
Geldprämie
Kehrseite
Medaille
Minimalziel
Münze
Olympiasieg
Orden
Plakette
Pokal
Seite
Urkunde
Weltmeisterschaftsmedaille
Weltmeistertitel
bronzen
erhofft
ersehnt
futsch
gewonnen
golden
olympisch
paralympisch
silbern
tragbar
vergeben
vergoldet
verpasst
Verwendungsbeispiele für ›Medaille‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
An deren Stelle dürfen manche auch eine entsprechende Medaille bei sich tragen.
[Hofmeister, Ph.: Skapulier. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1962], S. 41999]
Die Rückseite dieser Medaille aber läßt sich auf Dauer nicht verheimlichen.
[konkret, 1986]
Erst nach langem Zureden war sie bereit, ihre Medaille in Empfang zu nehmen.
[Die Zeit, 14.03.1986, Nr. 11]
Zum ersten Mal seit 1964 hatten sie keine Medaille nach Hause gebracht.
[Die Zeit, 21.10.2013, Nr. 42]
Bei der Überreichung der Medaille umarmten sich beide Männer fest.
[Die Zeit, 11.07.2013 (online)]
Zitationshilfe
„Medaille“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Medaille>.
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