Darstellung einer vorherrschenden Ansicht zu jmdm. oder etw., typischerweise in politischem oder gesellschaftlichem Kontext und häufig mit dem Ziel, zu Entscheidungen zu gelangen
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein unentschiedenes, uneinheitliches, unverbindliches, einhelliges Meinungsbild
als Akkusativobjekt: ein Meinungsbild erstellen, einholen, ermitteln, ergeben
mit Prädikativ: das Meinungsbild ist eindeutig, gespalten
mit Genitivattribut: das Meinungsbild der Deutschen, der Bevölkerung
Beispiele:
Im Rahmen einer ausführlichen Debatte können sich die 25 Mitglieder
[der Europäischen Zentralbank] zu Wort
melden, anschließend fasst der Präsident das
Meinungsbild zusammen und gelangt so zu einer
Entscheidung. [Die Welt, 07.09.2017]
Vom Afghanistan‑Einsatz bis zur Zuwanderung ermittelten Allensbach,
Emnid, Forsa und weitere Institute in der Bevölkerung detaillierte
Meinungsbilder. [Der Spiegel, 08.09.2014]
Uneinheitlich ist das Meinungsbild beim Thema
Ganztagsschule. Mehr davon einzurichten, befürworten 45 Prozent, doch
immerhin 31 Prozent der Befragten sind dagegen. [Die Zeit, 15.03.1996]
Das Amt [des Pressechefs] hat vor allem zwei Aufgaben: einerseits die Öffentlichkeit über die Arbeit der Bundesregierung zu unterrichten […], andererseits den Kanzler über das Meinungsbild der Öffentlichkeit zu informieren. [Sprecher der Bundesregierung. In: Aktuelles Lexikon 1974–2000. München: DIZ 2000 [1985]]
Am 5. Dezember beschloß nach mehrstündiger Parlamentsdebatte das
Kabinett auf Grund des sich abzeichnenden
Meinungsbildes
[…] Neuwahlen für den 9. Januar 1975
auszuschreiben. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1974]]