jmd., der migriert (1), der seine Heimat aus politischen, religiösen oder wirtschaftlichen Gründen verlässt, um zeitweise oder dauerhaft in einem anderen Land zu leben
Beispiele:
Aus Sicht ihres Herkunftslandes sind Migranten
Auswanderer (Emigranten), aus Sicht des Aufnahmelandes Einwanderer
(Immigranten). Die Umschreibung »Menschen mit Migrationshintergrund« fasst
Migranten und ihre Nachkommen unabhängig von der
tatsächlichen Staatsbürgerschaft zusammen. Der Begriff
Migranten bzw. Migrantenfamilien wird in den
deutschsprachigen Medien oft jedoch auch zur Bezeichnung von Familien
verwendet, die dauerhaft eingewandert sind. [de.wikipedia.org, 01.10.2019, aufgerufen am 01.10.2019]
Nach dem Pakt [UN-Migrationspakt] ist
prinzipiell jeder Mensch auf der Welt ein potenzieller
Migrant, der selbst entscheiden kann, ob er sein
Land verlassen und sich in einem anderen Staat niederlassen will; unabhängig
von seiner Motivation, seinem Alter, seiner Bildung, seinem Glauben, seinem
Familienstand, seiner Absicht zu arbeiten oder vor allem Sozialleistungen zu
beziehen, unabhängig davon, ob er in seinem Heimatland Straftaten begangen
hat […]. [Welt am Sonntag, 25.11.2018, Nr. 47]
Die schwarz-gelbe Bundesregierung will im Ausländer- und
Zuwanderungsrecht den Druck auf integrationsunwillige
Migranten erhöhen. [Die Zeit, 21.10.2010 (online)]
In Hamburg leben rund 67400 Türken. Unter den
Migranten stellen sie die stärkste Gruppe. Die
Väter und Großväter sind vor rund 40 Jahren als Gastarbeiter zu uns
gekommen. [Bild, 19.02.2004]
Das Fehlen einer schlüssigen Integrationspolitik erschwert die
Eingliederung der Zuwanderer in die Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt.
[…] Einwanderung und
Integration bilden […] eine ebenso sinnvolle wie
notwendige Einheit: Während die Einwanderung begrenzt wird, muß jeder
Migrant in die Gesellschaft des Aufnahmelandes
integriert werden. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.08.1998]
Die Flucht vor Verfolgung und Krieg ist etwas anderes als die
klassische Arbeitsmigration. […] Die überwiegende Mehrheit der
Ausländer wird mit dem radikalen Wandel in ihrem Leben durch die Emigration
relativ gut fertig. Wenn aber der Migrant überfordert
ist und keine andere Lösungsmöglichkeit für bestehende Konflikte findet,
dann können körperliche Beschwerden und psychosomatische Erkrankungen
auftreten. [die tageszeitung, 19.03.1994]
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: türkischstämmige, muslimische Migranten; integrationswillige, integrationsunwillige, illegale
Migranten
als Akkusativobjekt:
Migranten anwerben, abschieben
in Präpositionalgruppe/-objekt: die Integration, der Integrationswille von
Migranten; die Herkunftsländer von Migranten
in Koordination:
Migranten, Flüchtlinge, Asylsuchende