Gebärdenspiel
Mimik, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Mimik · wird nur im Singular verwendet
Aussprache
Worttrennung Mi-mik
Herkunft zu mī́mosgriech (μῖμος) ‘Nachahmer, Schauspieler, ohne Masken gespielte (oft derbe) Szene des Alltagslebens, Possenspiel’
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Mime · Mimik · mimisch · mimen
Mime
m.
‘Schauspieler’,
Entlehnung (18. Jh.) aus
lat.
mīmus
‘Schauspieler’
(auch
‘Schauspiel, Possenspiel’),
griech.
mī́mos
(μῖμος),
s. unten.
Mime
wird durch
Schiller
geläufig
und ein gehobener Ausdruck neben leicht abschätzigem
Komödiant.
–
Mimik
f.
‘Gebärden- und Mienenspiel’
(18. Jh.),
Neubildung zu
lat.
mīmus,
griech.
mī́mos
‘Nachahmer, Schauspieler, ohne Masken gespielte (oft derbe) Szene des Alltagslebens, Possenspiel’
bzw.
lat.
mīmicus,
griech.
mīmikós
(μιμικός)
‘schauspielerisch, possenhaft’
(daher auch
‘unanständig, unzüchtig’)
nach dem Vorbild anderer Substantive auf
-ik
(aus
lat.
-ica
für Substantivierungen fem. Adjektivformen);
vielleicht in Anlehnung an
(allerdings nur vereinzelt bezeugtes)
lat.
ars mīmica
‘Schauspielkunst’.
mimisch
Adj.
‘durch Gesichtsausdruck und Gebärden darstellend, schauspielerisch, die Mimik betreffend’
(18. Jh.).
mimen
Vb.
‘schauspielern’,
verallgemeinert
‘etw. treiben, tun’
(19. Jh.),
‘sich den Anschein geben, vortäuschen’
(20. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
Oberbegriffe |
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Unterbegriffe |
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Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Mimik‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Mimik‹.
Figur
Schauspieler
achten
analysieren
ausdrucksstark
ausgefeilt
ausgeprägt
beherrschen
beobachten
deuten
drücken
einsetzen
grotesk
imitieren
lassen
lebendig
lebhaft
menschlich
männlich
sparsam
spiegeln
sprechen
sprechend
starr
studieren
treffend
verraten
wirken
übertrieben
Verwendungsbeispiele für ›Mimik‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wenn man sich zu benehmen weiß, verfügt man auch über die entsprechende Mimik.
[Die Zeit, 09.03.2000, Nr. 11]
Sie erzählte von ihrem Unterricht, täglich eine Stunde, nur Mimik, nicht sprechen.
[Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1920. In: ders., Leben sammeln, nicht fragen wozu und warum, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2000 [1920], S. 28]
Die Mimik sei zu komplex, um von einer Software gelesen zu werden.
[Die Zeit, 30.06.2012, Nr. 04]
Er hat seine Mimik nicht mehr unter Kontrolle, seine Augen irren durch den Saal.
[Die Zeit, 29.04.2002, Nr. 17]
Das wäre jedenfalls eine mögliche Erklärung für die entgleiste Mimik.
[Süddeutsche Zeitung, 06.12.2003]
Zitationshilfe
„Mimik“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Mimik>.
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