Missbrauch, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Missbrauch(e)s · Nominativ Plural: Missbräuche
Aussprache
Worttrennung Miss-brauch
Grundformmissbrauchen
Ungültige Schreibung Mißbrauch
Rechtschreibregel § 2
Wortbildung
mit ›Missbrauch‹ als Erstglied:
Missbrauchopfer
· Missbrauchpotential · Missbrauchpotenzial · Missbrauchsaufsicht · Missbrauchsfall · Missbrauchskandal · Missbrauchsopfer · Missbrauchspotential · Missbrauchspotenzial · Missbrauchsskandal · Missbrauchsvorwurf · missbräuchlich
· mit ›Missbrauch‹ als Letztglied: Alkoholmissbrauch · Amtsmissbrauch · Arzneimittelmissbrauch · Asylmissbrauch · Datenmissbrauch · Drogenmissbrauch · Ermessensmissbrauch · Handelsmissbrauch · Identitätsmissbrauch · Kanzelmissbrauch · Kindesmissbrauch · Leistungsmissbrauch · Machtmissbrauch · Marktmissbrauch · Medikamentenmissbrauch · Rechtsmissbrauch · Reliquienmissbrauch · Schlafmittelmissbrauch · Sozialmissbrauch · Tablettenmissbrauch · Vertrauensmissbrauch
· mit ›Missbrauch‹ als Letztglied: Alkoholmissbrauch · Amtsmissbrauch · Arzneimittelmissbrauch · Asylmissbrauch · Datenmissbrauch · Drogenmissbrauch · Ermessensmissbrauch · Handelsmissbrauch · Identitätsmissbrauch · Kanzelmissbrauch · Kindesmissbrauch · Leistungsmissbrauch · Machtmissbrauch · Marktmissbrauch · Medikamentenmissbrauch · Rechtsmissbrauch · Reliquienmissbrauch · Schlafmittelmissbrauch · Sozialmissbrauch · Tablettenmissbrauch · Vertrauensmissbrauch
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
das Missbrauchen
entsprechend der Bedeutung von missbrauchen (1, 2)
entsprechend der Bedeutung von missbrauchen (1)
Beispiele:
der Missbrauch von Medikamenten, Alkohol
den Missbrauch eines Amtes, einer Unterschrift bestrafen
⟨mit etw. Missbrauch treiben⟩etw. missbrauchen
Beispiel:
mit einem Foto, jmds. Namen, seiner Macht Missbrauch treiben
entsprechend der Bedeutung von missbrauchen (2)
Beispiel:
er wurde wegen Missbrauchs einer Minderjährigen verurteilt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
brauchen · Brauch · Brauchtum · brauchbar · Brauchbarkeit · gebrauchen · Gebrauch · mißbrauchen · Mißbrauch · verbrauchen · Verbrauch · Verbraucher
brauchen Vb. ‘nötig haben’, ahd. brūhhan, brūhhen ‘genießen, nutzen, ausüben’ (8. Jh.), mhd. brūchen, asächs. brūkan, mnl. brūken ‘brauchen, genießen’, afries. brūka ‘nötig haben’, aengl. brūcan ‘nützlichen Anteil haben’, engl. to brook ‘gebrauchen’, got. brūkjan ‘genießen, sich erfreuen, gebrauchen’ (germ. *brūk-) zeigen unterschiedliche Flexionsweisen (stark im Aengl., schwach im Got., sonst starke Präsens- und schwache Präteritalformen). Verwandtschaftlich nahe steht wohl lat. fruī ‘genießen, Nutzen ziehen’ und frūx, frūctus (s. Frucht). Das nur aus dem Germ. und Ital. zu erschließende ie. *bhrūg- ‘Frucht, genießen, gebrauchen’ ist vielleicht Gutturalerweiterung des in Brosame (s. d.) und seinen Verwandten mit s-Erweiterung vorliegenden ie. *bhrē̌u-, *bhrū̌- ‘abschaben, abstreifen, zerschlagen, zerbrechen’ (zur Wurzel ie. *bher- ‘mit einem scharfen oder spitzen Werkzeug bearbeiten, schneiden’). Für ie. *bhrūg- könnte daher eine älteste Bedeutung ‘sich Früchte zum Genuß abbrechen oder abstreifen’ erschlossen werden. Die semantische Entwicklung des dt. Verbs führt von ‘nützlichen Anteil haben, genießen’ über ‘nutzen, gebrauchen’ zu seit dem 17. Jh. üblichem ‘nötig haben’. – Brauch m. ‘Gewohnheit, Sitte’, ahd. brūh (10./11. Jh.), mhd. brūch. Brauchtum n. ‘volkstümliche Sitten und Gebräuche’ (20. Jh.). brauchbar Adj. ‘geeignet’, spätmhd. brūchbar; dazu Brauchbarkeit f. (18. Jh.). gebrauchen Vb. ‘benutzen, verwenden’, ahd. gibrūhhan, gibrūhhen (11. Jh.), mhd. gebrūchen; Gebrauch m. ‘Verwendung’, mhd. gebrūch. mißbrauchen Vb. ‘in unstatthafter Weise gebrauchen’, ahd. missabrūhhan (9. Jh.), mhd. missebrūchen (s. miß-); Mißbrauch m. (16. Jh.; vgl. ahd. missibrūhhida, 9. Jh.). verbrauchen Vb. ‘völlig verwenden, abnutzen, verschleißen’, ahd. firbrūhhen (10./11. Jh.), mhd. verbrūchen; Verbrauch m. (18. Jh.); Verbraucher m. (19. Jh.).
Thesaurus
Medizin
Synonymgruppe
Missbrauch ·
riskanter Substanzkonsum ●
Abusus fachspr.
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Synonymgruppe
Typische Verbindungen zu ›Missbrauch‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bieten die DWDS-Wortprofile zu ›Missbrauch‹ und ›Mißbrauch‹.
Amtsgewalt
Asylrecht
Ausbeutung
Belästigung
Datenverarbeitungsanlage
Gastrecht
Gefahr
Kinderpornografie
Leiharbeit
Marktmacht
Menschenhandel
Minderjährige
Misshandlung
Mobbing
Monopolstellung
Nötigung
Psychiatrie
Scheinehe
Schutzbefohlene
Sozialsystem
Transitabkommen
Transitweg
Verdacht
Vergewaltigung
Vernachlässigung
Vertuschung
Verwahrlosung
Vorwurf
massenhaft
sexuell
Verwendungsbeispiele für ›Missbrauch‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Er hatte zwar geschrieben, über den Mißbrauch, auch der Bilder.
[Schuder, Rosemarie: Agrippa und Das Schiff der Zufriedenen, Berlin u. a.: Aufbau-Verl. 1987 [1977], S. 333]
Ich protestiere gegen den verunglimpfenden Mißbrauch des Namens einer fortschrittlichen Frau.
[Morgner, Irmtraud: Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz nach Zeugnissen ihrer Spielfrau Laura, Berlin: Aufbau-Verl. 1974, S. 151]
Hier geht es darum, die gespeicherten Daten vor Mißbrauch zu schützen.
[Rechenberg, Peter: Was ist Informatik?, München: Hanser 1994 [1991], S. 219]
Dazu gehört als besonders schwerwiegende Form der sexuelle Missbrauch von Kindern.
[Schaub, Horst u. Zenke, Karl G.: Kindesmisshandlung. In: dtv-Wörterbuch Pädagogik [Elektronische Ressource], Berlin: Directmedia Publ. 2002 [1995], S. 6381]
Zitationshilfe
„Missbrauch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Missbrauch>.
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