(abgeschnittener) Zweig (1) einer auf Büschen und Bäumen wachsenden, immergrünen und beerentragenden Schmarotzerpflanze
Kollokationen:
in Präpositionalgruppe/-objekt: [der Kuss] unter dem Mistelzweig
Beispiele:
über der Tür einen Mistelzweig aufhängenWDG
Tannen, Fichten, Kiefern oder die hübschen mit Beeren bestückten
Zweige der Stechpalme oder des Mistelzweigs fehlen in
kaum einem Zuhause. [Weihnachtsdeko für jeden Geschmack, 02.12.2019, aufgerufen am 31.08.2020]
Nur weil die Magie des Mistelzweiges mit dem
Start ins neue Jahr vorbei ist, heißt das nicht, das wir nicht weiterhin
heiße Küsse mit unserem Liebsten austauschen können. [Diese 5 Beauty-Produkte brauchen wir ASAP im neuen Jahr!, 05.01.2018, aufgerufen am 20.08.2020]
Vermutlich entstand der Brauch des Kusses unterm
Mistelzweig in Zeiten strenger Sitten und diente
nicht verlobten Paaren als Vorwand, öffentlich Gefühle zu
zeigen. [Der Tagesspiegel, 21.12.2002]
In Siebenbürgen und in der Schweiz […]
flocht man in den Brautkranz […] einen
Mistelzweig ein, und in der Bretagne will es der
Brauch, daß Verlobte unter den Mistelbusch treten, den »bouquer du baiser«,
damit ihrem Bund Glück, Dauer und Fruchtbarkeit beschieden sei. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.12.2000]
In feierliches Weiß gekleidet, schritten die Druiden während der
winterlichen Sonnwendfeiern […] zu den
heiligen Eichen, auf denen Misteln wuchsen. Der älteste Priester kletterte
auf den Baum, schnitt mit einer goldenen Sichel die
Mistelzweige ab[…]. […] Sie galten als Friedenssymbol,
sollten Wunder wirken, Glück bringen, vor Blitz, Krankheit und Hexen
schützen und vor allem die bösen Geister abwehren, die dem Volksglauben nach
um die Zeit der Wintersonnenwende die Menschen bedrohten. [Saarbrücker Zeitung, 11.12.1999]