etw., das in Fäulnis, Verwesung übergeht oder übergegangen ist
Moder, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Moders · wird nur im Singular verwendet
Aussprache
Worttrennung Mo-der (computergeneriert)
Wortbildung
mit ›Moder‹ als Erstglied:
Moderduft
· Moderfleck · Modergeruch · Modergestank · Moderkäfer · moderig · modrig
Bedeutungsübersicht
- 1. etw., das in Fäulnis, Verwesung übergeht oder übergegangen ist
- 2. [landschaftlich] Morast, Schlamm
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Moder · Modder · modderig · modern · modrig
Moder
m.
‘in Verwesung, Fäulnis Übergegangenes, Morast’,
spätmhd.
(md.)
moder
‘in Verwesung übergegangener Körper, Sumpfland, Moor’
stammt aus dem Nd.
Mnd.
modder,
modde,
mudde,
mōde
‘Schlamm’,
mnl.
modder,
mudder,
mōder
‘Schlamm, Kot’,
nl.
modder,
(mundartlich)
modde
‘faules Weib’,
engl.
mud
‘weiche Erde’,
schwed.
modd
‘Schneeschmutz’
führen mit
aind.
mū́tram
‘Harn’,
awest.
mū́θra-
‘Kot’,
mir.
mothar
‘Dickicht, dichte Masse’,
ir.
‘Sumpf’
auf die Wurzel
ie.
*meu-,
*mū̌-
‘feucht, modrig, unreine Flüssigkeit, beschmutzen’
bzw. die Dentalerweiterung
ie.
*meut-;
zur gleichen Wurzel gehören
Moos1
und
(mit
s-Anlaut
der Wurzel)
Schmutz
(s. d.).
Im 19. Jh. gelangt auch
nd.
Modder
m.
‘Schlamm’
ins Hd.
und tritt neben das in seiner Bedeutung umfassendere
Moder;
dazu
modderig
Adj.
‘schlammig’.
–
modern
Vb.
‘faulen, in dumpfer Luft zerfallen’
(17. Jh.),
älter gleichbed.
vermodern
(15. Jh.).
modrig
Adj.
‘in Verwesung, Fäulnis übergehend, feucht, nach Fäulnis riechend’
(18. Jh.),
älter
modericht
(17. Jh.).
Thesaurus
Oberbegriffe |
Assoziationen |
Biologie,
Medizin
Synonymgruppe
Fäule ·
Fäulnis ·
Gärung ·
Moder ·
Verfall ·
Verwesung ·
Zerfall ●
Putrefaktion
lat.
·
Putreszenz
lat.
Oberbegriffe |
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Moder‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Moder‹.
Verwendungsbeispiele für ›Moder‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Moder sei ein ganz besonderer, selbstloser Mann, mit dem sie »zu gegebener Zeit« auch Kinder haben wolle.
[Süddeutsche Zeitung, 24.07.2002]
Der dumpfe Moder mengte sich mit dem Geruch der Krankheit.
[Kolbenheyer, Erwin Guido: Das dritte Reich des Paracelsus, München: J. F. Lehmanns 1964 [1925], S. 1067]
Ich höre mich atmen, der Moder dringt pfeifend in mich ein, Vittoria läßt sich Zeit.
[Fritsch, Gerhard: Fasching, Hamburg: Rowohlt 1967, S. 68]
Wo sie jedoch überhand nimmt, bilden sich Schimmel und Moder auf kalten Oberflächen.
[o. A.: Abschied vom Ohrensessel. In: Bild der Wissenschaft auf CD-ROM, Stuttgart: Dt. Verl.-Anst. 1999 [1998]]
Der Putz roch feucht am Abend, nach Moder und nach Gips.
[Hettche, Thomas: Der Fall Arbogast, Köln: DuMont Buchverlag, 2001, S. 164]
Zitationshilfe
„Moder“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Moder>.
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