Moloch, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Molochs · Nominativ Plural: Moloche
Aussprache
Worttrennung Mo-loch
Herkunft aus gleichbedeutend Molochspätlat < molekhebr (מלך), eigentlich ‘Schande’ < melekhebr (מלך), dem Namen eines semitischen Gottkönigs, eigentlich ‘König’
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Moloch m. ‘unersättliche Macht’, als bildlicher Begriff hervorgegangen (16. Jh.) aus biblischem spätlat. Moloch (Vulgata, Luther, bibl.-griech. Μολόχ), entsprechend hebr. molek (eigentlich ‘Schande’). Dies ist eine absichtliche Entstellung von hebr. melek, dem Namen (eigentlich ‘König’) eines semitischen Gottkönigs, da die diesem dargebrachten Menschenopfer, zumal der Erstgeborenen, von den Propheten mißbilligt wurden.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Moloch ·
alles verschlingende Kraft
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Moloch‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Moloch‹.
Verwendungsbeispiele für ›Moloch‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Als bloßes monetäres Wesen werden es seine Völker ebensowenig in ihre Herzen schließen wie als bürokratischen Moloch.
[Die Zeit, 08.04.1998, Nr. 16]
Der Moloch, den sie geglaubt hatte füttern zu können, drohte sie zu verschlingen.
[Die Zeit, 09.06.2008, Nr. 23]
Und fragt sich: Wie kann in diesem Moloch schöne Kunst entstehen?
[Die Zeit, 13.11.2006, Nr. 46]
Nach zwei Jahrzehnten hat man den grauen Moloch damit weit unter Wert verschachtelt.
[Die Zeit, 24.11.1989, Nr. 48]
Die Ofenhölle, das war das rotglühende Herz inmitten der Moloch.
[Moers, Walter: Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär, Frankfurt a. M.: Eichborn 1999, S. 1006]
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