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Motette, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Motette · Nominativ Plural: Motetten
Aussprache 
Worttrennung Mo-tet-te (computergeneriert)
Herkunft vgl. motetfrz ‘mehrstimmiges kirchliches Lied’ < motfrz ‘Wort’, mottettoital ‘religiöses Chor- bzw. Gesangsstück’ < mottoital ‘Denkspruch, geistreicher Ausspruch’ (Motto)
eWDG

Bedeutung

mehrstimmiges geistliches Chorwerk, oft ohne Instrumentalbegleitung
Beispiel:
eine Motette von Bach, Händel aufführen, singen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Motette f. ‘mehrstimmiges geistliches Chorstück, Gesangsstück mit Instrumentalbegleitung’, auch ‘Instrumentalstück’ (z. B. für Orgel), dem eine Bibelstelle zugrunde liegt. Mhd. motet ‘mehrstimmiges kirchliches Lied’ ist eine Entlehnung (1. Hälfte 14. Jh.) von gleichbed. afrz. (frz.) motet, gebildet zu afrz. (frz.) mot ‘Wort’. Gleicher Herkunft wie afrz. mot oder aus diesem entlehnt ist ital. motto ‘Denkspruch, geistreicher Ausspruch’ (s. Motto), dessen Deminutivum ital. mottetto im 14. Jh. (unter frz. Einfluß?) auch die Bedeutung ‘religiöses Chor- bzw. Gesangsstück’ annimmt. Es gelangt daraufhin (auch in der damaligen Schreibung muteto) zusammen mit mfrz. frz. motet bzw. latinisiertem mlat. motetum ‘Kirchengesang’ ins Dt. und ergibt Moteta, Plur. Muteten, Moteten (16. und 17. Jh.), Motette (18. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Motette‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Motette‹.

Chanson Chorarie Chorsatz Kantate Liedsatz Madrigal Magnificat Magnificats Messe Messensätze Motette Offertorium Orgelwerk Psalm achtstimmig choralfrei doppelchörig durchimitieren durchimitierenden fünfstimmig imitierend isorhythmisch konzertierend mehrchörig mehrtextigen monodisch sechsstimmig vierstimmig vierzigstimmig zweichörig

Verwendungsbeispiele für ›Motette‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die höchst komplizierte Motette erklang in allen ihren Teilen deutlich in den Raum der Kirche herab. [Berliner Tageblatt (Morgen-Ausgabe), 01.03.1905]
Dafür ist die Zahl dieser Motetten, so wertvoll sie auch nach ihrer künstlerischen Gestaltung sind, zu begrenzt. [Osthoff, Helmuth: Cleve. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1952], S. 14824]
Er führt die T. von vier Motetten an, von denen zwei heute bekannt sind. [Reaney, Gilbert: Color. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1952], S. 18925]
Und doch begleiten ihn die Motetten seit mittlerweile 30 Jahren. [Süddeutsche Zeitung, 11.03.2000]
Trotzdem lassen sich in seinen dramatischen Werken wie in den Motetten wesentliche Qualitäten finden. [Girardon, Renée: Desmarets. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1954], S. 25056]
Zitationshilfe
„Motette“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Motette>.

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