Maultier
Muli, das
Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Mulis · Nominativ Plural: Mulis
Aussprache
Worttrennung Mu-li (computergeneriert)
Herkunft zu gleichbedeutend muloital (Plural muliital)
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Maulesel · Maultier · Muli
Maulesel
m.
(15. Jh.),
Maultier
n.
(Anfang 16. Jh.)
sind verdeutlichende Zusammensetzungen
für eine Kreuzung
(den Bastard)
von Pferd und Esel.
Vorauf geht
ahd.
(9. Jh.),
mhd.
mūl
m.,
nhd.
Maul
m.
(so noch vereinzelt im 19. Jh.),
eine Entlehnung aus
lat.
mūlus.
Der frühnhd. lautliche Zusammenfall mit
↗Maul
n.
(s. d.)
führt zu den oben genannten Verdeutlichungen
(vgl. auch
Maulpferd
bei
Luther,
das sich jedoch nicht durchsetzt).
Die zoologische Fachsprache unterscheidet
(18. Jh.)
zwischen
Maultier
(Kreuzung von Eselhengst und Pferdestute,
lat.
mūlus)
und
Maulesel
(Kreuzung von Pferdehengst und Eselstute,
lat.
hinnus).
Für beide Arten heute weithin
Muli
n.
m.
aus dem Südd. und Öst.
(19. Jh.),
möglicherweise singularisiert aus dem Plural
ital.
muli
(Sing.
mulo);
oder eher zu
ital.
mulo
mit deminutiv-vertraulichem Endungs-i
(wie in
Mutti,
Hansi,
Bubi
usw.).
Maultierzucht wurde vorzugsweise
im Südtiroler Alpengebiet betrieben.
Thesaurus
Oberbegriffe |
Typische Verbindungen zu ›Muli‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Muli‹.
Verwendungsbeispiele für ›Muli‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Das Personal blickt ratlos auf uns, auf die Mulis, auf die Kinder.
Süddeutsche Zeitung, 03.03.1998
Kein Tier ist so trittsicher und zuverlässig wie das Muli.
Die Zeit, 09.10.1992, Nr. 42
Vor einem halben Jahrhundert entstanden sie und ersetzten damals Mulis und Esel.
Der Tagesspiegel, 05.02.2005
In einigen Dialekten werden die Maultiere noch heute »Muli« genannt.
Krämer, Walter / Sauer, Wolfgang, Lexikon der populären Sprachirrtümer, Frankfurt a. M.: Eichborn 2001, S. 100
Auf einem waren zwei Mulis festgebunden, vor ihren Schnauzen gelbes Stroh und die Lastensattel.
Jentzsch, Kerstin: Seit die Götter ratlos sind, München: Heyne 1999 [1994], S. 365
Zitationshilfe
„Muli“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Muli>, abgerufen am 27.01.2021.
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