Verhaltensforschung, Psychologie Trieb (1), der Verhaltensweisen auslöst und steuert, jmdn., etw. nachzuahmen
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: der kindliche Nachahmungstrieb
Beispiele:
[…] in eine Gemeinschaft aufgenommen wird am
ehesten, wer den Mitgliedern ähnelt. Unser
Nachahmungstrieb ist so grundlegend wie
unbewusst. »Schon Babys imitieren, ganz automatisch.« [Zeit Wissen, 10.04.2012]
[…] zu den stärksten Schlüsselreizen für digitale
Reflexe gehört der Nachahmungstrieb. Erblickt man im
näheren Umfeld ein bläulich erleuchtetes, konzentriertes Gesicht, entsperrt
man unwillkürlich den eigenen Bildschirm. [Süddeutsche Zeitung, 19.06.2015]
Vielfach seien Neugier, Leichtsinn oder Unkenntnis über die
Eigenschaften des Feuers die Ursache für Brandstiftungen von Kindern.
[…] Um den kindlichen Spiel‑ und
Nachahmungstrieb zu befriedigen, sollten die
Kinder unter Aufsicht mit Streichhölzern, Feuerzeugen oder Kerzen hantieren. [Süddeutsche Zeitung, 12.11.1996]
Der Markt, das ist eine dramatische Arena, an der Hoffnungen und
Befürchtungen, Antipathien und Sympathien, Geiz und Verschwendungsucht,
Geltungsbedürfnisse und Nachahmungstriebe, kurz, die
ganze Skala menschlicher, allzu menschlicher Regungen ihren Niederschlag
finden. [Die Zeit, 01.12.1961]
Der Nachahmungstrieb auch des Kleinstkindes
ist gewaltig, denn allein durch Nachahmung lernt es, sich in der Welt
zurechtzufinden und zu bewegen, in die es hineingeboren wurde. [Weber, Annemarie (Hg.), Die Hygiene der Schulbank, Wiesbaden: Falken-Verl. 1955, S. 309]