Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Nacken, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Nackens · Nominativ Plural: Nacken
Aussprache 
Worttrennung Na-cken
Wortbildung  mit ›Nacken‹ als Erstglied: Nackenansatz · Nackendusche · Nackenhaar · Nackenhalte · Nackenhebel · Nackenkissen · Nackenleder · Nackenlinie · Nackenmähne · Nackenrolle · Nackenschlag · Nackenschutz · Nackenstand · Nackenstarre · Nackenstütze · Nackenverspannung · Nackenwaage · Nackenwirbel
 ·  mit ›Nacken‹ als Letztglied: Ledernacken · Specknacken · Stiernacken · Wulstnacken · kurznackig
eWDG

Bedeutung

hinterer, äußerer und gewölbter Teil des Halses
Beispiele:
ein kurzer, gedrungener, wulstiger Nacken
einen steifen Nacken (= Genick) haben
die Arme im Nacken verschränken
er hatte den Hut in den Nacken geschoben
sie warf trotzig, stolz den Kopf in den Nacken
jmdm. die Arme um den Nacken schlingen
Er war ein untersetzter, muskulös gebauter Mann mit einem starken Nacken [ Kellerm.Totentanz143]
Die schimmernden Nacken der Frauen über den schweren Farben ihrer Gewänder [ H. MannSchlaraffenland1,306]
bildlich
Beispiele:
jmdm. den Nacken steifen (= jmdm. beistehen, jmdn. zum Widerstand, Durchhalten ermuntern)
jmdm. auf dem Nacken sitzen (= jmdn. bedrängen)
jmdm. den Fuß auf den Nacken stellen, setzen (= jmdn. beugen, ducken)
jmdm. den Nacken beugen (= jmdn. demütigen, gefügig machen)
den Feind im Nacken haben (= verfolgt werden)
die Verfolger saßen ihm im Nacken (= waren dicht hinter ihm)
sie hat den Schelm, Schalk im Nacken (= ist zu Schelmereien geneigt)
ihr sitzt der Geiz, die Habsucht im Nacken (= sie ist geizig, habsüchtig)
ihm saß die Furcht im Nacken (= er hatte Furcht)
Was Friedrich in den folgenden Jahren mit steifem Nacken (= unbeugsam) … ertragen hatte [ MehringLessing-Legende224]
Ich hab' ihn aufgesteckt, daß sie den Nacken / Mir lernen beugen, den sie aufrecht tragen [ SchillerTellIV 3]
Außerdem sitzt die Konkurrenz mir im Nacken [ Th. MannKrull8,270]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Nacken · Nackenschlag · hartnäckig
Nacken m. ‘hinterer Teil des Halses’, ahd. (h)nac (8. Jh.), (h)nacko (Hs. 13. Jh.), mhd. nac, nacke, asächs. hnakko (in Ortsnamen), mnd. nacke, mnl. nac, nacke, anord. hnakki, hnakkr, schwed. nacke (germ. *hnakkan-) haben neben sich Formen mit e in der Wurzelsilbe wie mnd. mnl. necke, nl. nek, afries. hnekka, aengl. hnecca, engl. neck. Das e wird entweder als Ablaut angesehen (s. Genick) oder als Umlaut, hervorgerufen durch ein inzwischen geschwundenes j der Folgesilbe. Die Bildungen führen auf ein nur aus dem Germ. zu erschließendes ie. *kneg- bzw. *knog-, Gutturalerweiterung der (fast nur in erweiterter Form vorliegenden) Wurzel ie. *ken- ‘zusammendrücken, -knicken, Zusammengedrücktes, Geballtes’ (s. auch Nuß, Nocken), so daß Nacken ursprünglich als ‘etw. Zusammengeballtes, eine Erhöhung (auf dem Rücken von Tieren)’ zu verstehen ist. Vgl. auch toch. A kñuk ‘Genick’ und air. cnocc, abret. cnoch ‘Hügel’ (zu ie. *kneug-, *kneuk-). – Nackenschlag m. ‘Demütigung, üble Nachrede’, im 18. Jh. vom Nd. ausgehend, auch im eigentlichen Sinne ‘Schlag in den Nacken’. hartnäckig Adj. ‘beharrlich, unnachgiebig’ (15. Jh.).

Thesaurus

Anatomie
Synonymgruppe
Genick · Hals · Nacken  ●  Schlafittchen  ugs.
Oberbegriffe

Typische Verbindungen zu ›Nacken‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Nacken‹.

Verwendungsbeispiele für ›Nacken‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Als es mir endlich doch noch gelang, einen Wagen anzuhalten, öffnete mir ein massiger schwarzer Mann mit rosig pigmentiertem Nacken. [Riedel, Susanne: Eine Frau aus Amerika, Berlin: Berlin Verlag 2003, S. 184]
Sie roch sehr gut, schon für die Nacht balsamiert, dunkelblondes Haar, im Nacken kurz. [Kopetzky, Steffen: Grand Tour, Frankfurt am Main: Eichborn 2002, S. 208]
Und dann versuchte er Gewichte, die man mit den Füßen stemmt, mit dem Nacken zu stemmen, und hinterher konnte er kaum mehr seinen Kopf bewegen. [Die Zeit, 05.08.1999, Nr. 32]
Die schwarzen Haare hat er im Nacken zusammengebunden, um den Hals trägt er ein goldenes Kreuz. [Die Zeit, 29.04.2013, Nr. 17]
Ich sah sie an, ihren Rücken, ihren Nacken, ihr Haar. [Goosen, Frank: Liegen lernen, Frankfurt am Main: Eichborn AG 2000, S. 62]
Zitationshilfe
„Nacken“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Nacken>.

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