Nahme, die
Grammatik Substantiv (Femininum)
Worttrennung Nah-me
Grundformnehmen
Wortbildung
mit ›Nahme‹ als Letztglied:
Anteilnahme
·
Außerbetriebnahme
·
Bedachtnahme
·
Beschlussnahme
·
Besitznahme
·
Bezugnahme
·
Distanznahme
·
Einflussnahme
·
Einsichtnahme
·
Empfangnahme
·
Fühlungnahme
·
Geiselnahme
·
Inangriffnahme
·
Inanspruchnahme
·
Inbetriebnahme
·
Indienstnahme
·
Ingebrauchnahme
·
Inhaftnahme
·
Inkaufnahme
·
Inzahlungnahme
·
Kontaktnahme
·
Landnahme
·
Parteinahme
·
Probenahme
·
Probennahme
·
Rücknahme
·
Rücksichtnahme
·
Rücksichtsnahme
·
Stellungnahme
·
Vorteilsnahme
·
Zeitnahme
·
Zuhilfenahme
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
nehmen · benehmen · benommen · Benommenheit · unbenommen · Benehmen · Benimm · unternehmen · Unternehmen · Unternehmer · vernehmen · Vernehmung · vernehmlich · Nahme
nehmen
Vb.
‘mit den Händen ergreifen, fassen, wegnehmen, entziehen’,
ahd.
neman
(8. Jh.),
mhd.
nemen,
asächs.
niman,
neman,
mnd.
mnl.
nēmen,
nl.
nemen,
afries.
nema,
aengl.
niman,
engl.
(älter)
to nim,
anord.
nema,
got.
niman
(germ.
*neman)
sind vergleichbar mit
griech.
némein
(νέμειν)
‘aus-, ver-, ordnungsgemäß zuteilen, lenken, leiten, verwalten, sich aneignen, besitzen, bebauen, Weideland zuteilen, (ab)weiden, verzehren’,
lett.
(mit sekundärer Palatalisierung des Anlauts)
n̹emt,
awest.
nəmah-
‘Darlehen’,
air.
nem
‘Gift’,
lat.
numerus
‘Zahl, Anzahl’,
lit.
núoma,
núomas,
lett.
noma
‘Miete, Pacht’,
so daß eine Wurzel
ie.
*nem-
‘zuteilen, nehmen’
(von der Vorstellung der hingestreckten Hand),
auch
(von
‘zuteilen’
ausgehend)
‘anordnen, rechnen, zählen’
angesetzt werden kann.
benehmen
Vb.
‘wegnehmen, entziehen’,
ahd.
bineman
(8. Jh.),
mhd.
benemen;
reflexiv
‘sich verhalten, sich aufführen’,
anfangs
‘sich besprechen, mit jmdm. verständigen’
(18. Jh.).
benommen
Part.adj.
‘schwindlig, betäubt’
(19. Jh.),
eigentlich
‘weggenommen, behindert’;
Benommenheit
f.
‘das Gefühl, keinen klaren Kopf zu haben, Betäubtheit’
(Mitte 19. Jh.).
unbenommen
Part.adj.
‘nicht verwehrt, unversagt’,
eigentlich
‘unbehindert’,
meist in der Fügung
unbenommen sein,
mhd.
unbenomen sīn.
Benehmen
n.
‘das Verhalten nach Regeln von Sitte und Takt (im Umgang mit Menschen)’
(1. Hälfte 18. Jh.);
dazu umgangssprachlich
Benimm
m.
(19. Jh.).
unternehmen
Vb.
‘beginnen, betreiben, machen’
(16. Jh.,
geläufig seit 18. Jh.);
vgl.
ahd.
untarneman
‘unterbrechen, dazwischentreten’
(10. Jh.),
mhd.
undernemen
‘abschneiden, unterbrechen, verhindern, wegnehmen’,
reflexiv
‘sich gegenseitig fassen, sich jmds. annehmen, etw. übernehmen, antreten’;
Unternehmen
n.
‘was unternommen wird, Vorhaben, Absicht’
(Anfang 17. Jh.),
auch
‘wirtschaftliche Unternehmung, Betrieb’
(18. Jh.),
dazu
Unternehmer
m.
‘wer einen Gewerbe- oder Industriebetrieb besitzt (und leitet)’
(18. Jh.),
nach
engl.
undertaker,
frz.
entrepreneur;
älter allgemein
‘wer etw. in die Wege leitet’
(Ende 17. Jh.).
vernehmen
Vb.
‘geistig erfassen und aufnehmen, hören, verstehen’,
ahd.
firneman
‘verstehen, verbrauchen’,
auch
‘zur Kenntnis nehmen, erkennen’
(8. Jh.),
mhd.
vernemen
‘fest-, gefangennehmen, (an)hören, erfahren, erfassen, begreifen’;
als Ausdruck der Gerichtssprache
‘jmdn. befragen und anhören, verhören’
(18. Jh.);
Vernehmung
f.
‘geistige Erfassung’
(15. Jh.),
‘gerichtliches Verhör’
(Ende 17. Jh.);
vernehmlich
Adj.
‘hörbar, laut, deutlich’
(18. Jh.),
älter
‘mit einem der Sinne wahrnehmbar’,
auch
‘verständig, klug’
(15. Jh.).
Nahme
f.
‘das Nehmen, das Gewonnene’,
ahd.
nāma
‘Beschlagnahme, Ergreifung’
(um 800),
mhd.
nāme
‘gewaltsames Nehmen, Raub, Beute’,
Verbalabstraktum zu
nehmen;
heute nur in Präfixbildungen wie
Abnahme
(17. Jh.),
Annahme
(15. Jh.),
Aufnahme
(15. Jh.),
Einnahme
(15. Jh.),
Entnahme
(18. Jh.),
Übernahme,
(mhd.
übernāme),
Zunahme
(Mitte 17. Jh.),
die von den entsprechenden Präfixverben abgeleitet sind.
Verwendungsbeispiele für ›Nahme‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Über die Zustimmung zur Wiederinbetrieb‑ nahme muss jetzt die Aufsichtsbehörde entscheiden ", sagte HEW‑Sprecher Johannes Altmeppen.
[Die Welt, 28.05.2002]
Er hatte Vollmacht über das Konto des Todespiloten Marwan Al Shehhi, als dieser in den USA Flugunterricht nahme.
[Die Welt, 30.01.2003]
In ihrer Stellung‑ nahme zum Referentenentwurf fordern die Gewerkschaften unter anderem die Ausweitung der Betriebsratsrechte auf Werkvertragsarbeitnehmer und arbeit‑ nehmerähnliche Selbstständige.
[Süddeutsche Zeitung, 18.01.2001]
Für Regisseur Lucas ist das Geschäft mit "Star Wars" ‑Artikeln mehr als eine lukrative Nebenein‑ nahme.
[Die Welt, 17.06.1999]
Weitere Vierzylinder sind von Kawasaki, Ducati und dem deutschen MZ‑Werk angekündigt, KTM sowie Gilera planen ebenfalls ihre Teil‑ nahme.
[Süddeutsche Zeitung, 20.04.2002]
Zitationshilfe
„Nahme“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Nahme>.
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