Narbe, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Narbe · Nominativ Plural: Narben
Aussprache
Worttrennung Nar-be
formal verwandt mitzernarbt, durchnarbt
Wortbildung
mit ›Narbe‹ als Erstglied:
Narbenbild
· Narbenbildung · Narbenbruch · Narbengewebe · Narbenleder · Narbenplastik · Narbenseite
· mit ›Narbe‹ als Letztglied: Blatternarbe · Brandnarbe · Einschussnarbe · Grasnarbe · Impfnarbe · Kratznarbe · Operationsnarbe · Pockennarbe · Rasennarbe · Schmissnarbe · Schussnarbe · Säbelnarbe · Wulstnarbe
· mit ›Narbe‹ als Grundform: vernarben
· mit ›Narbe‹ als Letztglied: Blatternarbe · Brandnarbe · Einschussnarbe · Grasnarbe · Impfnarbe · Kratznarbe · Operationsnarbe · Pockennarbe · Rasennarbe · Schmissnarbe · Schussnarbe · Säbelnarbe · Wulstnarbe
· mit ›Narbe‹ als Grundform: vernarben
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
nach Heilung einer Wunde entstandene, mit gefäßarmem, derbem Bindegewebe ausgefüllte Körperstelle
Beispiele:
eine große, kleine, tiefe, breite, lange, sichtbare, frische, rote, blasse, weiße Narbe
er hat eine Narbe über der Stirn, am Bein, Finger
die Narbe entstellt sein Gesicht
meine Narbe brennt, schmerzt
meine Narbe tut weh, es wird anderes Wetter geben
diese Narbe rührt von einer Operation her
2.
Beispiel:
die Narben (= die durch die Haarlöcher gebildeten Unebenheiten) des Leders
3.
Botanik oft auf einem Griffel sitzender, oberster Teil des Fruchtknotens, der der Aufnahme des Pollens dient
4.
Grasnarbe
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Narbe · narbig · vernarben
Narbe f. ‘sichtbare Spur einer verheilten Wunde auf der Haut, Wundmal’, ahd. narwa (Hs. 12. Jh.), mhd. narwe, mnd. narwe, nāre ist die feminine Substantivierung (im Sinne von ‘Enge, Verengung der Wundränder, Zusammenziehung der Haut über der Wunde’) eines Adjektivs westgerm. *narwa-, das in asächs. naru, aengl. nearu, engl. narrow, nl. naar ‘eng’ (eigentlich ‘zusammengeschnürt’) belegt ist (s. auch Nehrung). Verwandt sind lit. nérti ‘einfädeln, stricken, (ver)knoten, (ver)schlingen’, narỹs ‘Schlinge, Gelenk, Glied’, russ. (landschaftlich) nerët (нерёт) ‘eine Art Fischreuse’ und wohl auch Schnur1 (s. d.). Erschließbar ist ie. *(s)ner- ‘drehen, winden (von Faden und Flechtwerk), zusammendrehen, zusammenschnüren’, vielleicht eine Erweiterung der Wurzel ie. *(s)nē- ‘Fäden zusammendrehen, mit dem Faden hantieren, weben, spinnen, nähen’ (s. nähen). Für das zunächst vorwiegend nordd. und md. Narbe verwenden Luthers obd. Zeitgenossen Wunde und Malzeichen. Narbe steht auch für die Unebenheiten auf der Haarseite eines gegerbten Fells (15. Jh.), vgl. nl. nerf, sowie für die mit Wurzelgeflecht durchsetzte Bodenoberfläche, vgl. Grasnarbe (18. Jh., doch in nd. Mundarten wohl älter). – narbig Adj. ‘mit Narben bedeckt’ (Mitte 18. Jh.), älter narbicht (17. Jh.). vernarben Vb. ‘abheilen’ (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Medizin
Oberbegriffe |
|
Unterbegriffe |
|
Typische Verbindungen zu ›Narbe‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Narbe‹.
Staubblatt
becherförmig
blitzförmig
dreilappig
dreilappigen
dreilappiger
dreistrahlig
fünflappig
gelappt
hellgelb
keulenförmig
kopfförmig
kopfig
kopfige
kopfigen
kopfiger
köpfchenförmig
papillös
punktförmig
sattelförmig
scheibenförmig
ungelappt
verheilt
zweilappig
zweilappige
zweilappigen
zweilappiger
zweispaltig
Verwendungsbeispiele für ›Narbe‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Und wenn er baden ging, konnte auch jeder die Narbe auf seinem Rücken sehen.
[Morgner, Irmtraud: Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz nach Zeugnissen ihrer Spielfrau Laura, Berlin: Aufbau-Verl. 1974, S. 469]
Er hatte unter dem linken Auge eine lange helle Narbe.
[Walter, Otto F.: Der Stumme, München: Kösel 1959, S. 69]
Die Narbe, die auf dem Bild zu sehen ist, rührt von einer hier ausgeführten Operation her.
[Neues Deutschland, 02.12.1960]
Was ist das für eine Narbe, an der er vermeintlich erkannt wird und die nie zuvor im Text erwähnt wurde?
[Die Zeit, 10.01.1997, Nr. 3]
Sie werden sich zu ihren Vätern versammeln ohne einen Flecken auf ihrer jungfräulichen Ehre, ohne eine Narbe auf ihren Herzen.
[Braun, Lily: Lebenssucher. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1915], S. 2396]
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Napolitaine Nappa Nappaleder nappieren Nappsülze |
narben Narben Narbenbild Narbenbildung Narbenbruch |
selten | häufig | |||||
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora
Referenzkorpora
Metakorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- Soldatenbriefe (1745–1872)
- Korpus Patiententexte (1834–1957)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur
- Wikibooks-Korpus
- Wikipedia-Korpus
- Wikivoyage-Korpus
- Gesetze und Verordnungen (1897–2023)