zentrale Notenbank eines Staates mit besonderen finanzpolitischen Aufgaben
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: die österreichische, schweizerische, rumänische Nationalbank
als Akkusativobjekt: die Nationalbank zu etw. ermächtigen, mit etw. beauftragen
in Präpositionalgruppe/-objekt: Einzahlungen an, Prüfungen durch die Nationalbank
in Koordination: Nationalbank, Bankenaufsicht, Finanzmarktaufsicht
Beispiele:
Die tschechische Nationalbank war jüngst die
erste Notenbank in Europa, die Zinserhöhungen in die Wege geleitet hat. [Neue Zürcher Zeitung, 18.10.2017]
Experten sind sich […] einig, dass eine
massive Absenkung der Leitzinsen tief in den negativen Bereich zu einer
massiven Kapitalflucht in die Immobilienmärkte führen würde. Besonders
kritisch werden die IWF‑Empfehlungen in der Schweiz gesehen. Während die EZB
den Leitzins seit drei Jahren bei Null Prozent hält, hat die Schweizerische
Nationalbank ihr zentrales Instrument zur
Steuerung der Geldpolitik sogar auf minus 0,75 Prozent gesenkt, um eine
weitere Aufwertung des Franken gegenüber dem Euro zu verhindern. [Die Welt, 20.07.2019]
Weil die Europäische Zentralbank per 1. Februar 2017 einen negativen
Zins für Anlagen verfügt hat, muss der ESM Zinsen an die Bundesbank und die
anderen Nationalbanken zahlen. [Süddeutsche Zeitung, 08.06.2018]
Nimmt jemand […] einen Kredit über 50.000
Euro auf, können auf diese Weise auf seinem Konto 50.000 Euro entstehen.
Geld, das vorher nicht da war. Die sogenannte Vollgeld‑Initiative fordert
nun, dass beim Buchgeld das gleiche Prinzip gilt, das beim Bargeld seit
jeher etabliert ist. Nur die Nationalbank darf es
drucken und in Umlauf bringen. Sie kontrolliert die Geldmenge – alles, was
nicht durch ihre Presse gelaufen ist, ist Falschgeld. Würde dieses Prinzip
auch beim Buchgeld angewendet, wäre das Finanzsystem deutlich stabiler,
argumentieren die Befürworter. [Süddeutsche Zeitung, 07.06.2018]
Was die Verpflichtung der Nationalbank, eine
den Gesamtinteressen des Landes dienende Kreditpolitik zu führen, anbelangt,
so stellt sich die Frage, ob die dem Noteninstitut zu Gebote stehenden
Mittel der Marktbeeinflussung der verfassungsmäßigen Aufgaben angepaßt sind. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1953]]