Werk der bildenden Kunst, der Musik o. Ä., das einen Ausschnitt der Natur, z. B. eine Landschaft, zum Gegenstand hat; umfassende wissenschaftliche Darstellung der Natur und ihrer Erscheinungen
Beispiele:
Klimt malte den Grossteil seiner Landschafts‑ und
Naturgemälde, die knapp einen Viertel seines
Werks ausmachen, in der von Bergen, Wiesen und Wäldern umgebenen Landschaft
des für ihn so inspirierenden, sommertürkisen Sees, wo er von 1900 bis 1916
die Sommer verlebte. [Neue Zürcher Zeitung, 27.04.2016]
Diese Gemäldesammlung aus dem Rotterdamer Museum Bojimans van
Beuningen zeigt Naturgemälde im Wandel der Epochen. [Die Welt, 15.01.2001]
[…] der Kosmos, der in fünf Bänden in den Jahren 1845–1862 erschienen ist, versucht laut Alexander von Humboldt in wissenschaftlicher Behandlung der physischen Weltbeschreibung ein allgemeines Naturgemälde als Übersicht der Erscheinung im Kosmos zu geben und die Natur lebendig und in ihrer erhabenen Größe zu schildern. [Die Zeit, 08.07.1999]
Schade jedoch, daß die Qualität im zweiten und dritten Satz mangels
guter Koordination zwischen Orchester und Solist abfällt. Dennoch: Ein in
vieler Hinsicht starker Abend. Die Leistung wurde mit Mendelssohns großem
Naturgemälde, seiner 3. Sinfonie (»Schottische«),
eindrucksvoll unterstrichen. [Berliner Zeitung, 27.01.1997]
In der modernen deutschen Lyrik ist die Matthissonsche »Naturempfindelei« ein […] überwundener Standpunkt. In der junghebräischen Lyrik fängt sie erst an, und Tchernichowski [sic!, Tschernichowski] ist der erste, der dieser Empfindungsart in einer »glücklichen Wahl harmonierender Bilder« Ausdruck leiht. Tschernichowski braucht sich dessen nicht zu schämen. Kein Geringerer als Schiller hat das Naturempfinden Matthissons und seine Naturgemälde gepriesen. Tschernichowskis Lehrmeisterin ist die Natur. [Ost und West, 5/7 (1907)]
Naturgemälde, nach leitenden Ideen an einander
gereihet, sind nicht allein dazu bestimmt unseren Geist angenehm zu
beschäftigen; ihre Reihenfolge kann auch die Graduation der Natureindrücke
bezeichnen, deren allmälig gesteigerten Intensität wir aus der einförmigen
Leere pflanzenloser Ebenen bis zu der üppigen Blüthenfülle der heißen Zone
gefolgt sind. [Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Bd. 1. Stuttgart [u. a.] 1845]
bildlichSollte sich nicht in allen einzelnen Theilen das große
Naturgemälde mit scharfen Umrissen darstellen
lassen, so wird es doch wahr und anziehend genug sein, um den Geist mit
Ideen zu bereichern und die Einbildungskraft lebendig und fruchtbar
anzuregen. [Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Bd. 1. Stuttgart [u. a.] 1845]