gegenüber der Hauptfrau mit geringeren Rechten ausgestattete (Ehe-)Frau in polygamen Gesellschaften
Grammatik: Plural ‘Nebenfrauen’
Synonym zu Zweitfrau
Kollokationen:
als Genitivattribut: Sohn einer Nebenfrau
mit Genitivattribut: Nebenfrauen des Kaisers, des Mannes
Beispiele:
Französische Könige hatten viele Frauen: Ehefrauen,
Nebenfrauen (sogenannte Favoritinnen) und solche
Frauen, die sich nur für kurze Zeit am Hofe aufhielten und bereit waren für
ein flüchtiges Abenteuer. [Der Spiegel, 12.09.2011]
Einige Wissenschafter halten Tutanchamun […] für den Sohn von Kija, einer Nebenfrau Echnatons. Doch […] warum war sie dann nicht die königliche Hauptgemahlin? Laut H[…] erscheint es ungewöhnlich, dass in diesem Fall eine andere Frau, also Nofretete, diese Ehre erlangt haben soll, obwohl sie nicht Mutter des Thronerben war. [Neue Zürcher Zeitung, 08.05.2016]
Offenbar hat es am Hofe [im alten Agypten zur Zeit Thutmosis III.] zwei Parteien gegeben, die verschiedene Wege gehen wollten. Wahrscheinlich ist, daß auch das Königshaus gespalten war, daß Hatschepsut anfänglich dominierte, weil Thutmosis III. sehr jung und dazu – als Sohn einer Nebenfrau nichtköniglichen Geblüts – von weniger reiner göttlicher Abstammung war, […]. [Wilson, John A.: Ägypten. In: Propyläen Weltgeschichte. Berlin: Directmedia Publ. 2000, S. 1040 [1961]]
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übertragen Geliebte (1) eines verheirateten Mannes
Beispiele:
Von François Mitterrand waren nicht nur dessen Seitensprünge bekannt, viele Journalisten wussten auch, dass der Staatschef ein Doppelleben führte – Nebenfrau Anne Pingeot und Tochter Mazarine lebten als Parallelfamilie, untergebracht und geschützt auf Kosten des Steuerzahlers. [Der Spiegel, 13.01.2014 (online)]
Sartre fand die schöne Frau anziehend. Sie war aber für ihn nur eine Nebenfrau und hat das Verhältnis dann beendet. [Süddeutsche Zeitung, 07.09.2010]
Da es aus dieser Beziehung einen fast zehnjährigen Sohn gibt und das Verhältnis nicht aufhörte oder unterbrochen wurde, ist die Dame eher eine Nebenfrau als eine Geliebte. [Rode, Axel: Das Erbe der Guldenburgs. Bergisch-Gladbach: Lübbe 1986, S. 136]