Neid, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Neid(e)s · wird nur im Singular verwendet
Aussprache
Wortbildung
mit ›Neid‹ als Erstglied:
Neid erregend
· Neiddebatte · Neidgefühl · Neidhammel · Neidkopf · Neidkragen · Neidling · Neidnagel · neiderfüllt · neiderregend · neidlos · neidsüchtig · neidvoll
· mit ›Neid‹ als Letztglied: Brotneid · Futterneid · Gebärneid · Konkurrenzneid · Künstlerneid · Penisneid · Sozialneid
· mit ›Neid‹ als Letztglied: Brotneid · Futterneid · Gebärneid · Konkurrenzneid · Künstlerneid · Penisneid · Sozialneid
Mehrwortausdrücke
Neid der Besitzlosen ·
blass vor Neid ·
das muss der Neid jmdm. lassen
·
gelb vor Neid ·
grün vor Neid ·
vor Neid erblassen ·
vor Neid platzen
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
Gefühl, das jmdn. befällt, wenn ein anderer einen Besitz oder Vorzug hat, den man selbst gern haben möchte, Missgunst
Beispiele:
leiser, blanker, scheeler, leidenschaftlicher, tückischer, giftiger Neid
der Neid der Nachbarn
voller Neid sein
Neid treibt, plagt, quält jmdn.
Neid frisst, nagt, zehrt an ihm
der blasse Neid sprach aus ihm
der Neid ließ ihm keine ruhige Minute
der Neid vergiftet das Gemüt
umgangssprachlichdas muss der Neid ihm lassen (= muss jeder zugeben)
jmds. Neid erregen, erwecken
seinen Neid bezähmen
mit Präposition
Grammatik: in Verbindung mit »aus«
Beispiel:
etw. aus bloßem, purem Neid tun
Grammatik: in Verbindung mit »mit«
Beispiel:
jmdm. mit heimlichem Neid nachblicken
Grammatik: in Verbindung mit »ohne«
Beispiel:
er hörte nicht ohne einen gewissen Neid von ihren Erfolgen
Grammatik: in Verbindung mit »von«
Beispiel:
von Neid erfüllt sein
Grammatik: in Verbindung mit »vor«
Beispiele:
vor Neid erblassen, vergehen
saloppvor Neid platzen
sich vor Neid verzehren
krank vor Neid sein
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Neid · neiden · beneiden · neidisch · neidig · Neidhammel
Neid m. ‘Mißgunst’, ahd. nīd (8. Jh.), mhd. nīt (Genitiv nīdes) ‘feindselige Stimmung, Kampfesgrimm, Groll, Eifer, Arg’, asächs. nīð, mnd. nīt, auch ‘Haß, Ingrimm’, mnl. nijt, nl. nijd, afries. nīth, aengl. nīþ ‘Streit, Feindschaft, Angriff, Haß, Übel, Verdruß’, anord. nīð ‘Hohn, Beschimpfung, Schmach’, got. neiþ, germ. *nīþa-. Vergleicht man kelt. Formen wie kymr. nwyd ‘Leidenschaft’ und air. nīth ‘Kampf’, so können ie. *neito-, *nīto- und ie. *nītu- ‘Leidenschaft’ angesetzt werden. Wieweit diese Bildungen mit Dentalsuffix den semantisch sehr weit gefaßten Ansatz einer Wurzel ie. *nei-, *nī̌- ‘lebhaft bewegt, erregt sein, glänzen’ (zu der auch lat. nitēre ‘glänzen, blinken’ zu stellen ist) stützen bzw. ermöglichen, ist umstritten. – neiden Vb. ‘mißgönnen’, ahd. nīdōn ‘neidisch sein, hassen’ (8. Jh.), mhd. (meist mit sekundärer starker Flexion) nīden; dazu beneiden Vb. ‘jmdm. gegenüber Neid empfinden, mißgünstig sein’, mhd. benīden. neidisch Adj. ‘mißgünstig, von Neid geleitet’, mhd. nīdesch, nīdisch; daneben (bis ins 18. Jh.) gleichbed. neidig Adj. ahd. nīdīg (8. Jh.), mhd. nīdic, nīdec ‘feindselig, eifersüchtig, mißgönnend’. Neidhammel m. ‘neiderfüllter Mensch’ (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Neid‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Neid‹.
Verwendungsbeispiele für ›Neid‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Das Kind ist verwandelt vor Neid, daß andere besser spielen können.
[Müller, Herta: Herztier, Reinbek: Rowohlt 1994, S. 159]
Und als schließlich doch einer kam, war es der Neid persönlich.
[Schneider, Robert: Schlafes Bruder, Leipzig: Reclam 1992, S. 53]
Es ist nur der schwarz‑gelbe Neid, dass Sie das nicht hingekriegt haben.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [2000]]
Seine Bewohner kenne ich nicht, aber muß nicht Neid an ihnen fressen?
[Die Zeit, 23.01.1998, Nr. 5]
Sie liest nichts, sie hat kein Interesse an meinen Arbeiten, gar keines, wahrscheinlich Abneigung, vielleicht ungewollten Neid.
[Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1931. In: ders., Leben sammeln, nicht fragen wozu und warum, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2000 [1931], S. 249]
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