Vetternwirtschaft
Nepotismus, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Nepotismus · wird nur im Singular verwendet
Worttrennung Ne-po-tis-mus
Herkunft zu gleichbedeutend nepotismoital < nipoteital, älter auch nepoteital ‘Enkel, Neffe, Nichte’ < nepōslat ‘Enkel, Urenkel, Neffe, Nachkomme’
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Nepotismus
m.
‘Vetternwirtschaft, Begünstigung Verwandter bei der Besetzung öffentlicher Ämter’.
Gleichbed.
ital.
nepotismo
(auch
nipotismo),
zuerst für die ihre Verwandten begünstigende Ämterverteilung
der Päpste des 15. und 16. Jhs.,
wird zu Anfang des 18. Jhs. ins Dt. übernommen
und daneben gleichzeitig latinisierend zu
Nepotismus
umgestaltet
(vgl. bereits im 17. Jh. entlehntes
frz.
népotisme,
engl.
nepotism).
Es handelt sich um eine Ableitung von
ital.
nipote,
älter auch
nepote
‘Enkel, Neffe, Nichte’,
hervorgegangen aus
lat.
nepōs
(Genitiv
nepōtis)
‘Enkel, Urenkel, Neffe, Nachkomme’
(verwandt mit
↗Neffe,
s. d.).
Thesaurus
Politik,
Ökonomie
Synonymgruppe
↗Filz
·
↗Günstlingswirtschaft
·
↗Klüngelei(en)
·
↗Kumpanei
·
↗Kungelei
·
↗Mauschelei(en)
·
↗Vetternwirtschaft
●
↗Sumpf
fig.
·
↗Vetterleswirtschaft
schwäbisch
·
↗Vetterliwirtschaft
schweiz.
·
Freunderlwirtschaft
ugs., österr.
·
↗Gekungel
ugs.
·
↗Klüngel
ugs., kölsch
·
Nepotismus
fachspr.
·
Speziwirtschaft
ugs.
·
Spezlwirtschaft
ugs., bayr.
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Nepotismus‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Nepotismus‹.
Verwendungsbeispiele für ›Nepotismus‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Doch bis jetzt hat der Nepotismus im großen Stil das System zusammen gehalten.
Süddeutsche Zeitung, 12.05.2004
P. war ein lauterer Charakter, aber anfällig für den »kleinen Nepotismus«.
Liebing, H.: Paul V. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1961], S. 18356
Das gesamte öffentliche System ist vom Nepotismus verpestet und verriegelt.
Die Zeit, 21.12.2005, Nr. 52
Die Kirchengeschichte ist mit Leo hart ins Gericht gegangen wegen seines Nepotismus.
o. A.: Die mittelalterliche Kirche. In: Jedin, Hubert (Hg.) Handbuch der Kirchengeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1966], S. 21299
Immer spielt daneben Freundschaft, Nepotismus, unehrliche Spekulation eine zu große Rolle.
Schmoller, Gustav: Grundriß der Allgemeinen Volkswirtschaftslehre Erster Teil, Berlin: Duncker & Humblot 1978 [1900], S. 900
Zitationshilfe
„Nepotismus“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Nepotismus>, abgerufen am 04.03.2021.
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