Philosophie philosophische (erkenntnistheoretische, ethische oder metaphysische) Position oder Weltanschauung, die die Existenz objektiver Wahrheiten oder Erkenntnisgegenstände verneint
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: philosophischer, geistiger Nihilismus; ethischer, moralischer, ästhetischer Nihilismus; heroischer Nihilismus
Beispiele:
[…] wichtiger noch ist es, die philosophischen Zeichen der Zeit zu erkennen: die Abkehr vom »metaphysischen« Gedanken einer »objektiven Wahrheit«, die Unausweichlichkeit einer historischen Selbstrelativierung der Vernunft, die befreiende Kraft des »Nihilismus«. [Neue Zürcher Zeitung, 11.12.1997]
Nihilismus […] beschriebe [nach G. Vattimo] […] den »postmodernen« Verlust des »Seins« […] als einer objektiv verbürgten Wahrheit und Gewissheit. [Berliner Zeitung, 03.07.2000]
An die […] Subjektivität der Glaubenserfahrung knüpfen auch pragmatistische Religionsphilosophien […] an – Philosophen, die der Papst weder nennt noch zu kennen scheint, wenn er den Pragmatismus mitsamt dem Nihilismus, dem Relativismus (und einer ganzen Reihe anderer »Ismen«) verwirft. [Die Zeit, 22.10.1998]
In der deutschen Existenzphilosophie schwang von Anfang an ein gewisser Stimmungsgehalt mit. Er wurde von außen her gewöhnlich mit den Schlagworten Angst, Sorge, Pessimismus, tragisch heroischer Nihilismus charakterisiert […]. [Hirschberger, Johannes: Geschichte der Philosophie. Bd. 2. Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1952], S. 10872]
Der theoretische Nihilismus leugnet jede Erkenntnismöglichkeit, jede allgemeine, feste Wahrheit (erkenntnistheoretischer Nihil.), jede Realität der Außenwelt als solcher, der Vielheit der Dinge (metaphysischer Nihil.). Der ethische Nihilismus erkennt keine absoluten Werte und Normen des Handelns an. [Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe. Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1904], S. 16857]