Nordpol, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Nordpols · Nominativ Plural: Nordpole · wird selten im Plural verwendet
Aussprache
Worttrennung Nord-pol
Wortbildung
mit ›Nordpol‹ als Erstglied:
Nordpolexpedition · Nordpolgebiet
Duden, GWDS, 1999
Bedeutungen
1.
nördlicher Pol eines Planeten (besonders der Erde) und der Himmelskugel
2.
Pol eines Magneten, der das natürliche Bestreben hat, sich nach Norden auszurichten
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Nord · Norden · nordisch · nördlich · Nordlicht · Nordost · Nordosten · Nordpol · Nordsee · nordwärts · Nordwest · Nordwesten
Nord m. (ohne Artikel, besonders in der Seemanssprache und Meteorologie) ‘Himmelsrichtung des tiefsten Sonnenstands, die vom höchsten Sonnenstand am weitesten entfernt liegende Gegend’, (mit Artikel) ‘aus dieser Richtung wehender Wind, Nordwind’. Ahd. nord n. ‘Norden, Nordwind’ (um 1000), mhd. nort n. ‘Norden’, asächs. norð Adv. ‘im Norden, nordwärts’, mnl. nort, noort, nl. noord n. f. und Adv. ‘Norden, nordwärts’, afries. north, aengl. norþ Adj. und Adv. ‘nördlich, nordwärts’, engl. north Adj., Adv. und Subst. ‘nördlich, Norden, Nordwind’, anord. norðr n. und Adv. ‘Norden, nordwärts’, norw. dän. nord, schwed. norr ‘Norden’ (germ. *nurþa-) lassen sich außergerm. wohl mit griech. enérteros, nérteros (ἐνέρτερος, νέρτερος, νέρτεροϛ) ‘unterer, tieferer, unterirdisch’, osk. nertrak ‘von links’, umbr. nertru ‘links’ vergleichen, wobei die germ. Formen als tiefstufige Bildungen zu dem sonst hochstufig bezeugten Komparativ ie. *nertero- und damit zur Wurzel ie. *ner- ‘unten’ bzw. ‘links’ anzusehen sind. Auszugehen wäre dann von einem germ. Richtungsadverb, das im Sinne von ‘weiter unten, weiter links’ entweder die ‘Gegend, wo die Sonne unten ist’ oder die ‘linke Seite des sich gegen Osten (Sonnenaufgang) neigenden Beters’ bezeichnet. – Norden m. (meist ohne Artikel) ‘Himmelsrichtung des tiefsten Sonnenstands’, (mit Artikel) ‘das nördliche Gebiet der Erde, der nördliche Teil eines bestimmten Gebietes und dessen Bewohner’. Ahd. nordan n. ‘Norden, Nordwind’ (11. Jh.), spätmhd. norden n., mnd. nōrden n., mnl. norden, noorden, nl. noorden ‘Norden, Nordseite’, norw. dän. norden ‘Norden’, speziell ‘Skandinavien’, sind Substantivierungen des Richtungsadverbs ahd. nordana (9. Jh.), mhd. norden, asächs. norðan, aengl. norþan, anord. norðan ‘von Norden’ (vgl. ahd. fon nordana, mhd. von norden, wo das Adverb leicht als artikelloses Substantiv aufgefaßt werden kann). Norden ist heute allgemein gebräuchlich für die Himmelsrichtung und das entsprechende Gebiet im Unterschied zu der meist fachsprachlichen, aber auch dichterischen Verwendungsweise von Nord (s. oben). nordisch Adj. ‘den (europäischen) Norden betreffend, zu ihm gehörig, aus ihm stammend, für den europäischen Norden eigentümlich, charakteristisch’, in hd. Form zuerst nortisch ‘nördlich’ (16. Jh.), in heutiger Bedeutung seit dem 17. Jh.; vgl. nl. noords; dän. schwed. nordisk sind aus dem Dt. entlehnt. nördlich Adj. ‘im Norden gelegen, nach Norden gerichtet, aus dem Norden kommend’ (Anfang 18. Jh.), älter nordlich (17. Jh.), nordenlich (15. Jh.), ahd. nordlīh (Hs. 12. Jh.). Nordlicht n. ‘Polarlicht’ (1716), Übersetzung von dän. norw. nordlys, anfangs konkurrierend mit Nordschein (1717). Nordost m. ‘Nordosten, Wind aus Nordosten’, Nordosten m. ‘Himmelsrichtung zwischen Norden und Osten, in dieser Richtung gelegenes Gebiet und dessen Bewohner’, ahd. nordōstan m. n. (10. Jh.), nordōst Adv. (11. Jh.), vgl. auch nordōstrōni Adj. ‘nordöstlich’ (bei Einhard, 9. Jh.), spätmhd. nortōste ‘Nordostwind’. Nordpol m. ‘nördlicher Pol der Erd- und Himmelskugel’ (1678), älter der nordische Polus, Nordwirbel (1664), Nordspitz (1587). Nordsee f. Randmeer des Atlantischen Ozeans (17. Jh.), vgl. nl. Noordzee, vom niederländischen Standpunkt aus benannt im Gegensatz zur Zuiderzee ‘südliche See’; vgl. spätmhd. nordermer, nortmer ‘Nordmeer’. nordwärts Adv. ‘nach Norden zu, in nördliche Richtung’ (17. Jh.). Nordwest m. Nordwesten m. (entsprechend der Bedeutung und Verwendungsweise von Nordost, Nordosten, s. oben), ahd. nordwestan m. n. (10. Jh.), nordwest Adv. (11. Jh.), vgl. auch nordwestrōni Adj. ‘nordwestlich’ (bei Einhard, 9. Jh.).
Thesaurus
Geografie
Synonymgruppe
Nordpol[Hinweis: weitere Informationen erhalten Sie durch Ausklappen des Eintrages]
Assoziationen |
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Antonyme |
Typische Verbindungen zu ›Nordpol‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Nordpol‹.
Entdeckung
Erde
Erreichen
Erreichung
Magnet
Mond
Nähe
Planet
Richtung
Südpol
Unterquerung
eisfrei
geografisch
geographisch
magnetisch
Äquator
Verwendungsbeispiele für ›Nordpol‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Es ist einfach zu kalt, viel kälter als am Nordpol.
[Bild, 11.03.1998]
Auf dem Erfolg sitzt man so eiskalt, so einsam wie auf dem Nordpol.
[Baum, Vicky: Menschen im Hotel, München: Droemersche Verlagsanstalt 1956 [1929], S. 138]
Das Thema Magnetismus sparte er aus, vermutlich wegen des magnetischen Nordpols.
[Nadolny, Sten: Die Entdeckung der Langsamkeit, München: Piper 1983, S. 258]
Doch die kostenintensiven Unternehmen am Nordpol waren für die ehemals sowjetischen Forscher nicht mehr durchführbar.
[Die Welt, 19.05.2003]
Der Vergleich dieser Messungen erlaubte es, den geographischen Nordpol mit sehr hoher Präzision zu orten.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1977]]
Zitationshilfe
„Nordpol“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Nordpol>.
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