Not, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Not · Nominativ Plural: Nöte
Aussprache
formal verwandt mitSchwerenöter
Wortbildung
mit ›Not‹ als Erstglied:
Not leidend
· Notabitur · Notabwurf · Notadresse · Notaggregat · Notanker · Notarzt · Notaufnahme · Notausgang · Notausstieg · Notbaracke · Notbatzen · Notbau · Notbehelf · Notbeleuchtung · Notbetreuung · Notbetrieb · Notbett · Notbremsassistent · Notbremse · Notbremslicht · Notbremsung · Notbrücke · Notdach · Notdeich · Notdienst · Noterbe · Notersatz · Notexamen · Notfall · Notfeuer · Notflagge · Notfrequenz · Notfrist · Notgeburt · Notgeld · Notgemeinschaft · Notgesetz · Notgespräch · Notgroschen · Nothafen · Nothaltebucht · Nothaushalt · Nothelfer · Nothelferin · Nothemd · Nothilfe · Nothospital · Notjahr · Notkirche · Notlage · Notlager · Notlampe · Notlandeplatz · Notlandung · Notleine · Notleiter · Notlicht · Notlösung · Notlüge · Notmast · Notmaßnahme · Notmutter · Notnagel · Notname · Notoperation · Notopfer · Notparlament · Notpfennig · Notprogramm · Notproviant · Notprüfung · Notquartier · Notrad · Notration · Notrecht · Notreife · Notreifeprüfung · Notreparatur · Notruf · Notrutsche · Notschalter · Notschrei · Notsender · Notsicherung · Notsignal · Notsituation · Notsitz · Notspeisung · Notstall · Notstand · Notstopfen · Notstrom · Notstromer · Nottaufe · Nottestament · Nottrauung · Nottreppe · Nottür · Notunterkunft · Notverband · Notverkauf · Notverordnung · Notvorrat · Notwasserung · Notwehr · Notwohnung · Notzeichen · Notzeit · Notzucht · Notzwang · notabschalten · notgedrungen · notgeil · notleidend · notoperieren · notreif · notschlachten · nottaufen · notvoll · notwassern · nötig
· mit ›Not‹ als Letztglied: Atemnot · Bergnot · Beweisnot · Erklärungsnot · Existenznot · Feuersnot · Finanznot · Geldnot · Gewissensnot · Glaubensnot · Herzensnot · Hungersnot · Jugendnot · Kindesnöte · Lebensnot · Legenot · Leibesnot · Luftnot · Parkraumnot · Personalnot · Raumnot · Seelennot · Seenot · Staatsnot · Todesnot · Verkehrsnot · Wassernot · Wassersnot · Wohnungsnot · Zeitnot
· mit ›Not‹ als Binnenglied: hochnotpeinlich
· mit ›Not‹ als Letztglied: Atemnot · Bergnot · Beweisnot · Erklärungsnot · Existenznot · Feuersnot · Finanznot · Geldnot · Gewissensnot · Glaubensnot · Herzensnot · Hungersnot · Jugendnot · Kindesnöte · Lebensnot · Legenot · Leibesnot · Luftnot · Parkraumnot · Personalnot · Raumnot · Seelennot · Seenot · Staatsnot · Todesnot · Verkehrsnot · Wassernot · Wassersnot · Wohnungsnot · Zeitnot
· mit ›Not‹ als Binnenglied: hochnotpeinlich
Mehrwortausdrücke
Freunde in der Not, gehen tausend auf ein Lot ·
Holland in Not ·
Not am Mann
·
Not am Manne ·
Not an der Frau ·
aus der Not eine Tugend machen ·
der Not gehorchend ·
mit Müh und Not ·
mit Mühe und Not ·
mit knapper Not ·
ohne Not ·
seine Not mit jmdm., etw. haben ·
seine liebe Not mit jmdm., etw. haben ·
zur Not
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
dringender Bedarf an unentbehrlichen Gütern
Grammatik: nur im Singular
Beispiele:
sie litten keine Not
in den Dörfern dieser afrikanischen Region herrschte unsagbare, bittere, drückendste, größte Not
in Not geraten
es wurde alles getan, um die Not zu lindern
sprichwörtlich Not macht erfinderisch
sprichwörtlich Not bricht Eisen
sprichwörtlichin der Not frisst der Teufel Fliegen
2.
schwierige Lage, Bedrängnis
Beispiele:
er war in schweren, inneren Nöten
sie schrie mit allen Kräften in höchster Not
das Kind befand sich in großer Not
in der grenzenlosen Not seiner Einsamkeit rief er …
die Nerven waren durch die erlittenen Nöte, Ängste und Strapazen krankhaft erregt
die Schwester spürte die seelische Not des Patienten und holte den Arzt
3.
Notwendigkeit
Beispiele:
aus der Not eine Tugend machen (= das Beste aus einer unangenehmen Sache machen)
es soll jeder einspringen, dort zugreifen, wo Not am Mann ist
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Not · nötig · nötigen · Nötigung · Notbehelf · Notdurft · notdürftig · Notdürftigkeit · notgedrungen · Notlüge · Notnagel · Notpfennig · Notstand · Notwehr · notwendig · Notwendigkeit · Notzucht · notzüchtigen
Not f. ‘Armut, Elend, Mangel, schwierige Lage, Bedrängnis, Mühe, Schwierigkeit, Zwang’, ahd. (8. Jh.), mhd. mnd. nōt, asächs. nōd, mnl. noot, nl. nood, afries. nēd, aengl. níed, nēd, engl. need (Plur. needs ‘Bedürfnisse’), anord. nauð, nauðr, schwed. nöd, got. nauþs (germ. *naudi- f.) führt als Abstraktbildung mit ti-Suffix wie apreuß. nautin (Akkusativ) ‘Not’, vielleicht im Anschluß an Verben wie lit. nõvyti ‘bedrücken, vernichten, quälen’, aslaw. unyti ‘verzagen, nachlässig werden’, russ. nyt’ (ныть) ‘anhaltend dumpf schmerzen’, mit aslaw. nǫžda, nužda ‘Zwang, Gewalt, Notwendigkeit’, russ. (älter) nudá (нуда) ‘Zwang, Nötigung, Not’, russ. nuždá (нужда) ‘Not Armut, Elend’ auf eine Wurzel ie. *nāu-, *nəu-, *nū- ‘Tod, Leiche’, verbal ‘bis zur Erschöpfung abquälen, ermattet zusammensinken’. – nötig Adj. ‘dringend erforderlich, unentbehrlich, notwendig’, ahd. nōtag, nōtīg ‘in Not, bedrängt’ (9. Jh.), mhd. nōtec, nōtic, nœtic ‘Not habend, bedrängt, dürftig, notwendig, dringend, eilig’. nötigen Vb. ‘jmdn. auffordern, dringend bitten, etw. zu tun’, in der Rechtssprache ‘jmdn. mit Gewalt oder Drohung dazu bringen, etw. zu tun, zu dulden oder zu unterlassen’, ahd. nōtagōn (um 1000), mhd. nōtegen, nōtigen, auch ‘notzüchtigen’, neben gleichbed. frühnhd. nöten, ahd. nōten ‘Gewalt, Zwang antun, drängen’ (8. Jh.); vgl. asächs. nōdian, aengl. nīedan, anord. neyða, got. nauþjan ‘zwingen’. Nötigung f. ‘das Genötigtwerden, Zwang’, ahd. nōtigunga (um 1000), frühnhd. notigung (15. Jh.). Notbehelf m. ‘notdürftiger Behelf, unzureichendes Ersatzmittel’ (Anfang 18. Jh.). Notdurft f. ‘Ausscheidung aus Darm und Blase’, älter ‘zum Leben Nötiges’, heute nur noch in der Wendung seine Notdurft verrichten ‘Darm und Blase entleeren’ (17. Jh.), vgl. mhd. sīne nōtdurft tuon. Ahd. nōtthurft (8. Jh.), mhd. nōtdurft ‘Notwendigkeit, Not, (natürliches) Bedürfnis, Bedarf an notwendigen Dingen (zum Lebensunterhalt)’, asächs. nōdthurft ‘Notwendigkeit, Bedarf an notwendigen Dingen, zwingendes Bedürfnis’, mnl. nootdorft, nl. nooddruft, afries. nēdthreft, got. naudiþaúrfts, zusammengesetzt mit dem schwundstufigen ti-Abstraktum ahd. thurft, mhd. durft, got. þaúrfts ‘Bedürfnis’ (germ. *þurfti-, s. dürftig); notdürftig Adj. ‘nicht befriedigend, behelfsmäßig, nur knapp ausreichend’, mhd. nōtdürftic ‘nötig, notwendig, bedürftig’; Notdürftigkeit f. mhd. nōtdürfticheit ‘Notwendigkeit, Bedürfnis, Erfordernis’, eigentlich ‘was man notwendig braucht’. notgedrungen Adj. ‘aus dringender Notwendigkeit gezwungen, weil es nicht anders geht’ (18. Jh.), eigentlich Part. Prät. von veraltetem notdringen ‘mit Not drängen, nötigen, zwingen’. Notlüge f. ‘durch Not erzwungene Lüge mit dem Ziel, Schaden zu verhindern oder einer Verlegenheit zu entgehen’ (Ende 16. Jh.). Notnagel m. ‘Ersatz, Aushilfe, Lückenbüßer’ (Anfang 18. Jh.). Notpfennig m. ‘für Zeiten der Not aufgespartes Geld’ (17. Jh.). Notstand m. ‘Zustand der Not, der Bedrängnis, gefahrdrohender Zustand’ (17. Jh.). Notwehr f. ‘von einem akuten Notfall erzwungene Verteidigung’ (gegen körperlichen Angriff), mhd. nōtwer. notwendig Adj. ‘nötig, unbedingt erforderlich’, eigentlich ‘geeignet, die Not zu wenden’ (1. Hälfte 16. Jh.), und (nur in älterer Sprache) ‘notgedrungen, sehr dringend, unaufschiebbar’, eigentlich ‘durch Not hervorgebracht’ (ebenfalls 1. Hälfte 16. Jh.); daraus ‘in der Natur der Sache liegend, unvermeidbar’ (18. Jh.), vgl. notwendige Konsequenz; dazu Notwendigkeit f. (16. Jh.). Notzucht f. ‘Vergewaltigung’ (16. Jh.), Rückbildung aus mhd. (rhein.) nōtzühten, das eigentlich wie ahd. nōtzogōn (10. Jh.), mhd. nōtzogen ‘mit Zwang (Not) eine Frau fortziehen, eine Frau rauben’ bedeutet; notzüchtigen Vb. ‘eine Frau vergewaltigen’, mhd. nōtzühtigen.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
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Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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Mangel ·
Not
Oberbegriffe |
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Unterbegriffe |
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(in der) Patsche ·
(in der) Tinte (sitzen) ·
Misslichkeit ·
Not ·
Notlage ·
Schwierigkeit ·
Verlegenheit ·
missliche Situation ·
schwierige Situation ·
verzwickte Situation ●
Bedrängnis geh. ·
Bredouille ugs., franz. ·
Klemme ugs. ·
Schwulibus ugs., selten ·
Schwulität (meist Plur.: in Schwulitäten) ugs. ·
Verdrückung ugs., regional
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Not‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Not‹.
Verwendungsbeispiele für ›Not‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Abwechslung tut gut, ist not, kann mir nicht schaden für ein schwebendes Weilchen.
[Späth, Gerold: Commedia, Frankfurt a. M.: S. Fischer 1980 [1980], S. 165]
In ihrer Not wandte sie sich an die Schweizer um Hilfe.
[Schwanitz, Dietrich: Bildung, Frankfurt a. M.: Eichborn 1999, S. 106]
Ist »ausgegrenzte« Not, wie wir sie heute haben, etwas anderes?
[P. M.: Peter Moosleitners interessantes Magazin, 1993, Nr. 10]
Ohne Not wollten wir nicht zurück auf die Bänke der Opposition.
[Brandt, Willy: Erinnerungen, Berlin: Ullstein 1997 [1989], S. 227]
Über dem Kampf gegen die nackte Not blieb die Wissenschaft liegen.
[Jahresberichte für deutsche Geschichte, 1927, S. 918]
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