salopp, abwertend Prostituierte, Dirne
Nutte, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Nutte · Nominativ Plural: Nutten
Aussprache
Worttrennung Nut-te
Wortbildung
mit ›Nutte‹ als Erstglied:
↗nuttenhaft
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Nutte
f.
‘Hure’,
vorher
‘nichtregistrierte, sehr junge Prostituierte mit noch kindlichem Aussehen’
(1. Hälfte 19. Jh.),
nach
berlin.
Nutte
‘junges Mädchen’
(Ende 18. Jh.),
‘kleines Wesen’
(19. Jh.);
vgl. auch
berlin.
nuttig
‘winzig, zierlich’,
auch
‘unbedeutend, schlecht’
(19. Jh.).
Herkunft nicht geklärt.
Man hat
(trotz fehlendem Umlaut)
einen Zusammenhang mit
nd.
lütt
‘klein’,
vgl.
ahd.
luzzi
(9. Jh.),
mhd.
lütze,
lüz
‘klein, gering’,
herzustellen versucht,
das zu der unter
↗lauschen
(s. d.)
angegebenen Wurzel
ie.
*leud-
‘sich ducken’
gehört.
Der veränderte Anlaut könnte auf Einfluß von
rotw.
Nidde
‘Hure’,
jidd.
nid(d)o
‘menstruierende Frau’
beruhen.
Thesaurus
Synonymgruppe
↗Callgirl
·
↗Dirne
·
↗Escort
·
↗Escortgirl
·
Frau für spezielle Dienstleistungen
·
↗Freudenmädchen
·
↗Kurtisane
·
↗Liebesdame
·
↗Liebesdienerin
·
↗Liebesmädchen
·
Sexdienstleisterin
·
↗Straßendirne
·
↗Straßenprostituierte
·
käufliches Mädchen
●
↗Gunstgewerblerin
scherzhaft
·
↗Kokotte
veraltet
·
Lohndirne
veraltet
·
Lustdirne
veraltet
·
↗Prostituierte
Hauptform
·
↗gefallenes Mädchen
altertümelnd
·
Anbieterin für sexuelle Dienstleistungen
fachspr., Amtsdeutsch,
Jargon
·
↗Bordsteinschwalbe
ugs.
·
Dorfmatratze
derb
·
↗Edelnutte
derb
·
Entspannungsdame
geh., verhüllend
·
Hartgeldnutte
derb
·
↗Hetäre
geh.
·
↗Horizontale
ugs.
·
↗Hure
derb, abwertend
·
↗Lusche
ugs., regional
·
↗Metze
geh., historisch
·
↗Musche
ugs.
·
Nutte
derb, abwertend
·
↗Professionelle
ugs.
·
↗Schnepfe
ugs., abwertend
·
↗Sexarbeiterin
fachspr.
·
↗Straßenmädchen
ugs.
·
↗Strichmädchen
ugs.
·
eine, die das älteste Gewerbe der Welt betreibt
ugs.
·
eine, die es für Geld macht
ugs.
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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Antonyme |
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Typische Verbindungen zu ›Nutte‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Nutte‹.
Verwendungsbeispiele für ›Nutte‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Für einen guten Film bin ich die größte Nutte der Welt.
Bild, 04.03.2003
Vor nichts fürchtete er sich so wie vor alten Nutten.
Kopetzky, Steffen: Grand Tour, Frankfurt am Main: Eichborn 2002, S. 231
Irgendwann sprechen wir ihn darauf an, daß er einmal gesagt habe, sein Schicksal sei dem einer Nutte nicht fern.
Süddeutsche Zeitung, 19.11.1997
Mit dem war ich samt den beiden Nutten nach Hause gefahren.
Simmel, Johannes Mario: Der Stoff, aus dem die Träume sind, Güterlsoh: Bertelsmann u. a. [1973] [1971], S. 150
Nicht einmal einer Nutte konnte er ein paar freundliche Worte sagen.
Koeppen, Wolfgang: Der Tod in Rom. In: ders., Drei Romane, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1972 [1954], S. 408
Zitationshilfe
„Nutte“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Nutte>, abgerufen am 24.02.2021.
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