Nutzen, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Nutzens · wird nur im Singular verwendet
Aussprache [ˈnʊʦn̩]
Worttrennung Nut-zen
Wortbildung
mit ›Nutzen‹ als Erstglied:
Nutzen-Kosten-Analyse
· Nutzenbewertung · Nutzenerwartung · Nutzenfunktion · Nutzenkalkül · Nutzenmaximierung · Nutzenniveau · Nutzenpotential · Nutzenpotenzial · Nutzenwert · nutzbringend · nutzenorientiert · nutzlos
· mit ›Nutzen‹ als Letztglied: Gesamtnutzen · Hauptnutzen · Kundennutzen · Nettonutzen · Zusatznutzen
· mit ›Nutzen‹ als Binnenglied: Kosten-Nutzen-Analyse
· mit ›Nutzen‹ als Letztglied: Gesamtnutzen · Hauptnutzen · Kundennutzen · Nettonutzen · Zusatznutzen
· mit ›Nutzen‹ als Binnenglied: Kosten-Nutzen-Analyse
eWDG
Bedeutung
Vorteil, Ertrag, den man aus der Anwendung eines Könnens oder dem Gebrauch einer Sache zieht
Beispiele:
ein großer, bedeutender, geringer, kleiner Nutzen
der effektive, faktische, praktische, unmittelbare Nutzen des Forschungsergebnisses
der ökonomische Nutzen der Verbesserungsvorschläge betrug 743 000 Euro
der gesellschaftliche, volkswirtschaftliche Nutzen einer Neuerung
(seinen, den größten) Nutzen aus etw. ziehen
den Nutzen von etw. haben
er verspricht sich [Dativ] dabei, davon einen Nutzen
er findet, sucht überall seinen Nutzen
etw. bringt, schafft Nutzen (= etw. nützt)
es springt dabei nur ein geringer Nutzen heraus
etw. ist (jmdm.) von (höchstem) Nutzen
eine Methode mit Nutzen anwenden
ich habe das Buch mit viel Nutzen gelesen
veraltender hat das Haus mit Nutzen (= Gewinn) verkauft
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Nutzen · Eigennutz · eigennützig · Nutzholz · Nutzanwendung · Nutznießung · nutzlos · nutzbringend · nutzbar · nützlich · nutzen · nützen · abnutzen · abnützen · ausnutzen · ausnützen · benutzen · benützen
Nutzen m. ‘Ertrag, Gewinn, Vorteil’. Ahd. (8. Jh.), mhd. nuz m. (Genitiv nutzes) ‘Gebrauch, Nutzen, Ertrag’ (germ. *nuti-) hat neben sich schwach flektierendes ahd. (vereinzelt) nuzza f. (9. Jh.) und als fem. jō-Stamm (germ. *nutjō) aengl. nytt, anord. nyt sowie als Adjektivabstraktum ahd. nuzzī f. (9. Jh.), mhd. (selten) nütze, frühnhd. nütze. Mnd. mnl. nut weist mask. und fem. Geschlecht auf (nl. nut ist Substantivierung des Adjektivs, s. nütze). Vereinzelt begegnet schließlich ein schwach flektierendes mhd. nutze m. Alle Formen stehen ablautend zu der unter genießen (s. d.) behandelten Verbgruppe. Nhd. Nutzen m. (Genitiv Nutzens, 16. Jh.) ist wohl aus oben genanntem mhd. nutze m. mit Übernahme des Endungs-n aus den obliquen Kasus entstanden. Es verdrängt im 18. Jh. älteres Nutz, das fortlebt in den Wendungen nutz und frommen (16. Jh.), zu Nutz und Frommen sein, gereichen, dienen (18. Jh.), zunutze machen (17. Jh.). – Eigennutz m. ‘Bedachtsein auf den eigenen Nutzen, Egoismus’ (15. Jh., auch flektiert eigener nutz). eigennützig Adj. ‘auf eigenen Vorteil bedacht, rücksichtslos’ (15. Jh.). Zu Nutz als erstem Glied in Zusammensetzungen vgl. Nutzholz n. (18. Jh.), mnd. nutholt; Nutzanwendung f. (18. Jh.); Nutznießung f. ‘Recht zur Nutzung fremden Eigentums’ (18. Jh.); nutzlos Adj. (18. Jh.); nutzbringend Adj. (16. Jh.). nutzbar Adj. ‘Nutzen bringend, sich für nützliche Zwecke eignend’, mhd. nutzebære. nützlich Adj. ‘Nutzen, Vorteil bringend’, mhd. nützelich ‘Nutzen, Genuß bringend, angenehm’. nutzen, nützen Vb. ‘Nutzen bringen, dienlich sein, nutzbringend verwenden, ausnutzen, Nutzen aus etw. ziehen’ setzt ahd. nuzzōn ‘genießen, verbringen’ (9. Jh.), mhd. nutzen, abgeleitet von ahd. nuzza (s. oben), und (das später Umlaut aufweisende jan-Verb) ahd. ginuzzen ‘nützen, Nutzen ziehen’ (9. Jh.), mhd. nutzen, nützen ‘gebrauchen, benutzen, als Nahrung genießen, dienlich sein’ fort. Dazu abnutzen, abnützen Vb. ‘durch anhaltenden Gebrauch Wert und Verwendungsmöglichkeit mindern’ (15. Jh.); vgl. mhd. abenutzen ‘nießbrauchen, den Ertrag nutzen’; ausnutzen, ausnützen Vb. ‘Vorteil aus etw. ziehen, rücksichtslos gebrauchen’ (Ende 15. Jh.); benutzen, benützen Vb. ‘gebrauchen, verwenden’, mhd. benutzen, benützen.
Thesaurus
Synonymgruppe
Synonymgruppe
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
Nutzen ·
Sinn ·
Sinn und Zweck ·
Ziel ·
Zweck ·
Zweckhaftigkeit ●
Sinn der Sache ugs. ·
Sinnhaftigkeit geh.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Nutzen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Nutzen‹.
Allgemeinheit
Fromme
Früherkennung
Gentechnik
Impfung
Kosten
Nachteil
Raumfahrt
Screening
begrenzen
beiderseitig
erhofft
ersichtlich
fraglich
gegenseitig
gesundheitlich
grossem
größtmöglich
medizinisch
praktisch
therapeutisch
unbestritten
verkehrlich
volkswirtschaftlich
wirtschaftlich
zweifelhaft
Ökoenergie
ökologisch
ökonomisch
Verwendungsbeispiele für ›Nutzen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ein Computer hat keinen Nutzen, wenn er nicht programmiert wird.
[Urania, 30.09.1968]
Wann ist der Artikel von größtem Nutzen für den Kunden?
[Reklame-Praxis, 1928, Nr. 6, Bd. 4]
Zugleich wollen wir aber dort, wo die Kunden es nicht sehen, soviel Nutzen aus der Kooperation mit Ford ziehen wie möglich.
[Der Spiegel, 11.11.1996]
Er wäre damit mundtot gemacht – das wäre der einzige Nutzen dieses Kaufs.
[Tucholsky, Kurt: Ludwig Thoma. In: Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1920]]
Um dieses Nutzens willen ist er sogar bereit, die Kirchen in gewissem Umfang zu unterstützen.
[o. A.: Die Weltkirche im 20. Jahrhundert. In: Jedin, Hubert (Hg.) Handbuch der Kirchengeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1979], S. 14906]
Zitationshilfe
„Nutzen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Nutzen>.
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Nutzeiche Nutzeffekt Nutzdatum Nutzboden Nutzbaum |
Nutzen-Kosten-Analyse Nutzenbewertung Nutzende Nutzenergie Nutzenerwartung |
selten | häufig | |||||
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora
Referenzkorpora
Metakorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- Soldatenbriefe (1745–1872)
- Korpus Patiententexte (1834–1957)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur
- Wikibooks-Korpus
- Wikipedia-Korpus
- Wikivoyage-Korpus
- Gesetze und Verordnungen (1897–2023)