Philosophie Richtung der Erkenntnistheorie, die davon ausgeht, dass es eine vom erkennenden Subjekt unabhängige objektive Erkenntnis von realen Dingen, Wahrheiten und Werten gibt
in gegensätzlicher Bedeutung zu Subjektivismus
Kollokationen:
in Koordination: Objektivismus und Subjektivismus
Beispiele:
In solchem Sinne bedeutet Subjektivismus demnach eine fundamentale
Haltung, durch die der Mensch bestimmt, was Wirklichkeit ist. Das Ich ist
gewissermaßen der ruhende Pol in der Erscheinungen Flucht. Demgegenüber
bezeichnet Objektivismus eine Haltung, die eine
subjekt‑unabhängige Wirklichkeit, sei es von Wahrheiten, Werten oder
Ordnungen, annimmt. Dementsprechend ist das Gegebene der ruhende Pol in der
Ideen Flucht. [Wisser, R.: Subjektivismus. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart. Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1962], S. 31422]
Der Objektivismus ist eigentlich eine
Aufklärungsphilosophie, die eine positive Haltung gegenüber der
wissenschaftlichen Methodik, der Vernunft und dem technologischen
Fortschritt einnimmt. [»Externalität« ist kein valides Konzept, 25.08.2013, aufgerufen am 18.08.2021]
Dieser Stil [die Neue Sachlichkeit] war
nach dem Ersten Weltkrieg als Antwort auf die Zeit selber, auf Armut und
Misere, ebenso wie auf den pathetischen Expressionismus entstanden und
stellte einen Versuch dar, die Dinge zu ihrer ureigensten Geltung zu
bringen, eine Spielart des Realismus, aber noch mehr eines
Objektivismus, frei von individueller oder
psychologischer Implikation. [Basler Zeitung, 07.09.2000]
Es [die Philosophie Immanuel Kants] ist
eine Philosophie, die gegenüber dem vorwissenschaftlichen und auch
wissenschaftlichen Objektivismus auf die erkennende
Subjektivität als Urstätte aller objektiven Sinnbildungen und Seinsgeltungen
zurückgeht und es unternimmt, die seiende Welt als Sinn‑ und Geltungsgebilde
zu verstehen und auf diese Weise eine wesentlich neue Art der
Wissenschaftlichkeit und der Philosophie auf die Bahn zu bringen. [Husserl, Edmund: Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie. Hamburg: Meiner 1996 [1936], S. 1]