historisch Gruppe von einflussreichen Offizieren (bis hin zu Machthabern)
Beispiele:
Ein Dreivierteljahr später [im Sommer 1919] empörte man sich in Deutschland über die harten
Friedensbedingungen der Siegermächte. Eine
Offizierskamarilla hielt »Kriegsrat« und
überlegte ernsthaft, ob Deutschland den Waffenstillstand von Compiègne
brechen und die Kriegshandlungen wieder aufnehmen solle. [Die Zeit, 14.02.2013]
allgemeiner Die Nazis legten Wert darauf, sie waren ja damals schon in einer
scheußlichen Lage, dass der 20. Juli nur die Verschwörung »einer
verblendeten, winzigen Offizierskamarilla« war; so
sollte es aussehen. [Die Zeit, 23.03.2000]
Diese rechten sozialdemokratischen Führer, zu denen sich der
langjährige preußische Ministerpräsident Otto Braun gesellte, ignorierten in
ihrem blinden Antikommunismus die Bedrohung der Weimarer Republik von
rechts, Noske verstand sich mit der preußischen
Offizierskamarilla aufs beste. [Berliner Zeitung, 16.07.1981]
Gallienus war gestürzt worden, weil seine leitenden Offiziere seine
Politik nicht verstanden, Claudius und Aurelianus, die beiden Führer der
Offizierskamarilla, warfen ihm vor, daß er sich
mit den Sonderherrschaften in Ost und West zu leicht abfände[…]. [Pflaum, Hans-Georg: Das römische Kaiserreich. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1963], S. 5971]
Ein wesentlicher Faktor der Machtergreifung des Generals war der
Putsch einer Offizierskamarilla in Algier. [Neues Deutschland, 04.06.1958]
Man hat ihm vorgeworfen, er hätte es nicht
verstanden, sich im Mittleren Osten mit den Kräften zu verbinden, denen man
Zukunft zuschrieb, mit Nasser und den nationalen
Offizierskamarillen in Syrien, Jordanien, dem
Irak und Saudiarabien. [Der Spiegel, 29.04.1959] ungewöhnl. Pl.