militärische Besetzung eines Staatsgebietes durch eine fremde Macht
Okkupation, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Okkupation · Nominativ Plural: Okkupationen
Aussprache
Worttrennung Ok-ku-pa-ti-on
Wortzerlegung okkupieren -ation
Wortbildung
mit ›Okkupation‹ als Erstglied:
Okkupationsgebiet
· Okkupationsheer · Okkupationsmacht · Okkupationspolitik · Okkupationstruppe · Okkupationszeit
Herkunft aus occupātiōlat ‘Besetzung, Beschäftigung, Inanspruchnahme’
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
okkupieren · Okkupation · Okkupant
okkupieren
Vb.
‘fremdes Gebiet (militärisch) besetzen, sich aneignen, einnehmen’,
entlehnt (um 1500) aus
lat.
occupāre
‘einnehmen, zuvorkommen, in Besitz nehmen, beschäftigen’,
einer mit
lat.
ob-
‘entgegen, gegen … hin, nach … hin, auf … zu’
präfigierten Bildung zu
lat.
capere
‘nehmen, fassen, (er)greifen, einnehmen’.
okkupieren
steht zunächst,
der Bedeutung des lat. Verbs folgend,
für
‘einnehmen’,
übertragen
‘in Anspruch nehmen, mit Beschlag belegen’,
seit dem 19. Jh. vorwiegend in militärischem Sinne.
–
Okkupation
f.
‘militärische Besetzung fremden Staatsgebietes, widerrechtliche Aneignung’
(16. Jh.)
mit der
okkupieren
(s. oben)
entsprechenden Bedeutungsentwicklung aus
lat.
occupātio
(Genitiv
occupātiōnis)
‘Besetzung, Beschäftigung, Inanspruchnahme’.
Okkupant
m.
‘wer etw. einnimmt, mit Beschlag belegt, von etw. Besitz ergreift’
(2. Hälfte 19. Jh.),
‘wer eine militärische Besetzung unternimmt’
(Mitte 20. Jh.),
befördert durch
russ.
okkupánt
(оккупант);
zu
lat.
occupāns
(Genitiv
occupantis),
Part. Präs. von
lat.
occupāre
(s. oben).
Thesaurus
Unterbegriffe |
|
Assoziationen |
|
Militär
Unterbegriffe |
|
Militär,
Politik
Synonymgruppe
(gewaltsame) Inbesitznahme ·
Aneignung ·
Angliederung ·
Annektierung ·
Annexion ·
Besetzung ·
Eindringen ·
Einmarsch ·
Einzug ·
Eroberung ·
Gebietsaneignung ·
Invasion ·
Okkupation
Oberbegriffe |
|
Unterbegriffe |
|
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Okkupation‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Okkupation‹.
Anerkennung
Beendigung
Fortdauer
Joch
Krim
Territorium
Tschechoslowakei
Verlängerung
Zeit
andauern
andauernd
anerkennen
faktisch
faschistisch
fortdauernd
fortgesetzt
hervorrufen
illegal
israelisch
japanisch
militärisch
nationalsozialistisch
nazistisch
rechtswidrig
schleichend
sowjetisch
verewigen
vietnamesisch
zeitweilig
zionistisch
Verwendungsbeispiele für ›Okkupation‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Zur Okkupation fremder Länder gelangte es immer erst in Verfolgung anderer Ziele.
[Heuß, Alfred: Das Zeitalter der Revolution. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1963], S. 20553]
Bei der Okkupation des Landes geriet er 1940 in Haft.
[Baumgartner, Gabriele u. Hebig, Dieter (Hg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR – H. In: Enzyklopädie der DDR, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1997], S. 16806]
Die Polen sprachen nicht oft von der Okkupation, aber die Gespenster waren präsent.
[Die Zeit, 17.06.1998, Nr. 26]
Es handle sich um eine illegale Okkupation, die beendet werden müsse.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1982]]
Die Veteranen sehen darin vor allem einen Protest gegen die sowjetische Okkupation.
[Die Zeit, 16.03.2012 (online)]
Zitationshilfe
„Okkupation“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Okkupation>.
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