Gesamtheit der im mittleren Ostdeutschland beheimateten Mundarten des Mitteldeutschen
Oberbegriff zu Sächsisch, Thüringisch
Beispiele:
Luther legte seiner Bibelübersetzung das
Ostmitteldeutsche zugrunde, nicht nur weil es die
Sprache seines Sachsens war, sondern weil er dieser Mundart, die genau an
der Grenze zwischen dem südlichen oberdeutschen und dem nördlichen
niederdeutschen Raum entstanden war, am ehesten zutraute, überall verstanden
zu werden. [Die Welt, 09.09.2019]
Das Wort »Topf« stammt aus dem
Ostmitteldeutschen und ist im größten Teil
Altbayerns mundartlich nicht geläufig; dafür steht »Hafen« (die Mehrzahl
lautet meist gleich). [Mittelbayerische, 27.03.2020]
Doch Luthers Ostmitteldeutsch bereitete den
Lesern im schwäbisch‑bairischen, aber vor allem im
schweizerisch‑alemannischen Raum etliche Mühe. [St. Galler Tagblatt, 16.01.2019]
Es [Blinde Kuh] gelangte vom
Ostmitteldeutschen durch Luther 1526 in die
Hochsprache: »also spielt auch die Vernunft der blinden Kue mit Gott«
(Weimarer Ausgabe 19, 207). [Röhrich, Lutz: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1994] [1973], S. 832]
Die [Zipser] Mundart, sich teilend in das Oberzipserische, Hobgartensche (im NO (= Nordosten) an der polnischen Grenze) und Gründlerische, gehört zum Ostmitteldeutschen und zeigt starke Beziehungen zu Schlesien. [Jahresberichte für deutsche Geschichte, 1934, S. 661]