Paar
n.
‘zwei zusammengehörende Dinge von gleicher oder ähnlicher Beschaffenheit, zwei zusammengehörende oder eng miteinander verbundene Lebewesen verschiedenen Geschlechts’,
mhd.
pā̌r
‘zwei von gleicher Beschaffenheit’
(als Adjektiv
‘einem anderen gleich’),
Entlehnung
(nach der hd. Lautverschiebung)
von
lat.
pār
Adj.
‘von gleicher Beschaffenheit, gleich(kommend)’,
substantiviert (m. f.)
‘wer sich einem anderen von gleicher Beschaffenheit zugesellt, Genosse, Genossin, Gatte, Gattin’,
(n.)
‘Paar’
(in der Verbindung
quinquaginta paria bovum
‘fünfzig Paar Ochsen’
mit
ahd.
giwet
‘Gespann’
glossiert).
Vgl.
mnd.
pār,
mnl.
paer,
nl.
paar.
paar,
ein paar
indeklinables Indef.pron.,
bezeichnet eine unbestimmte Anzahl,
eine Reihe von Personen oder Sachen einer Gattung,
‘einige, wenige’
(vgl.
ein paar Taler),
vor Zahlen auch
‘etwas mehr als’
(16. Jh.);
ursprünglich ungenauer Gebrauch von
Paar
(s. oben),
davon orthographisch durch Kleinschreibung unterschieden.
paaren
Vb.
‘zwei Dinge vereinigen, Tiere zur Fortpflanzung, Zucht paarweise zusammenbringen, kreuzen’,
reflexiv
(besonders von Tieren)
‘sich geschlechtlich vereinigen, begatten’
(16. Jh.),
frühnhd.
paren
‘sich zu zweien zusammenstellen, zusammenfügen, gesellen’
(15. Jh.);
dazu
Paarung
f.
(17. Jh.).
Der Wendung
zu Paaren treiben
‘in die Enge treiben, in die Flucht schlagen’
(18. Jh.) liegt vielleicht
zum parn, barn bringen
‘zur Krippe, zum Stall treiben’
(16. Jh.)
zugrunde,
indem unverstandenes
parn,
mhd.
barn(e),
zerdehnt
baren,
ahd.
barno
‘Krippe’
(zu
ahd.
beran
‘tragen’,
s.
gebären)
volksetymologisch an
Paar
angeschlossen wird.
Oder zu
mhd.
bēr(e)
‘sackförmiges Fischnetz’,
aus
lat.
pēra,
griech.
pḗra
(
πήρα)
‘Beutel, Ranzen’,
also eigentlich
‘jmdn. in ein (Fisch-, Fang)netz treiben’.