packen
Vb.
‘Gegenstände bündeln, ein Behältnis füllen’,
auch
‘ergreifen, kraftvoll anfassen’
sowie reflexiv
‘sich davonmachen’.
Das zu
↗
Pack
m.
(s. d.)
gehörende,
im
Hd. seit dem 14. Jh. übliche
spätmhd.
backen,
frühnhd.
packen
folgt
mnd.
packen,
paken,
das seinerseits
(ebenso wie
engl.
to pack,
frz.
pacquer,
mlat.
paccare)
auf dem Denominativum
mnl.
packen
‘packen, einpacken’
beruht.
Die Bedeutung
‘bündeln, einschichten’
ist daher auch im
Dt. die älteste;
sie findet sich in den Erweiterungen
auspacken,
einpacken
(beide 16. Jh.),
verpacken
(18. Jh.,
vereinzelt 15. Jh.),
bepacken
(17. Jh.)
und
abpacken
(‘Gepäck abladen’,
17. Jh.;
jetzt
‘in handelsüblicher Menge verpacken’,
20er Jahre 20. Jh.).
Der bereits im
Mnl. und
Mnd. bezeugte,
wohl aus der Vorstellung
‘sich beim Weggehen sein Bündel aufladen’
hervorgehende reflexive Gebrauch
kommt
nhd. seit dem 16. Jh. vor,
meist als affektgeladener Imperativ
pack dich!
(dagegen
mnd.
sik packen
auch ohne Wertung
‘sich wohin begeben’).
Neu im 17. Jh.
und zunächst besonders in der Soldaten- und Weidmannssprache üblich
ist die Verwendung
‘fassen, ergreifen’
(auch
nl. in diesem Sinne erst 17. Jh.),
bei der es sich vielleicht um eine Kürzung von
anpacken
(ebenfalls 17. Jh.,
anfangs vorwiegend
‘tätlich angreifen, ergreifen, in seine Gewalt bringen’)
handelt.
Hieraus ergibt sich in der 2. Hälfte des 18. Jhs. die Übertragung
‘seelisch ergreifen’
mit dem sich zum Adjektiv verselbständigenden Part. Präs.
packend
‘fesselnd, starke innere Anteilnahme weckend’
(2. Hälfte 19. Jh.).
Packeis
n.
‘übereinandergeschobene Schollen polaren Eises’
(18. Jh.,
vgl.
nl.
pakijs,
engl.
packice),
auch
gepacktes Eis
(19. Jh.).